Christina Viragh

Montag bis Mittwoch

Roman
Cover: Montag bis Mittwoch
Dörlemann Verlag, Zürich 2023
ISBN 9783038201236
Gebunden, 416 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Zwei, die in den achtziger Jahren jung sind, stehen auf einer Lichtung in den Bergen von Tolfa nördlich von Rom. Horst hofft, hier im Herzen des Etruskerlands Artefakte auszugraben und sich mit dem Erlös die Freiheit zu erkaufen. Marius hat eine glänzende akademische Karriere vor sich und macht hier nur aus Lust am Spiel mit. Der Dritte im Bund, Alfred, ist an diesem heißen Augustmontag nur in einem Traum präsent, der aber für alle drei sehr reale Konsequenzen haben wird. So wie überhaupt jener Tag für sie und eine Reihe weiterer Protagonisten. Am Ende schließt sich der Kreis, auf dem sich die Geschichte durch die Monate eines Jahrs bewegt, an einem Mittwoch auf überraschende Art.Montag bis Mittwoch führt an verschiedene Schauplätze, Rom, Zürich, eine kleine Stadt in Oberfranken, wobei Christina Viragh die Fäden menschlicher Beziehungen und Schicksale über Zeiten und Distanzen hinweg zu einem lebendigen Teppich verknüpft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.11.2023

In Christina Viraghs Roman begegnen uns die Figuren als "kleine Einpersonen-Start-ups", deren Leben offenbar einem "Businessplan" folgt, meint Rezensent Nils Kahlefendt. Da ist etwa Marius, der an seiner Dissertation schreibt, und Horst, ein Hippie, der ausgegrabene Artefakte vertickt: Der Roman spielt Anfang der Achtzigerjahre, die beiden Freunde treffen sich in den Bergen von Tolfa, resümiert der Kritiker. Die Handlung ohne Haupt- und Nebenschauplätze und das komplexe Figurengeflecht um die beiden Helden verlangen dem Leser einiges ab, räumt Kahlefendt ein. Viraghs Erzählton, der so scheint, als würde jede Szene gleichzeitig geschehen, beeindruckt ihn aber außerordentlich. Vor allem ist der Roman "ungeheuer sinnlich", meint der Rezensent: Die perfekte Lektüre für lange Herbst- und Winterabende.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2023

Kaum hat Rezensent Rainer Moritz "Montag bis Mittwoch" aus der Hand gelegt, mag er den Roman schon ein zweites mal aufschlagen, sich ein zweites mal mitnehmen lassen auf die biografischen Irrwege von Viraghs Figuren - Marius, Horst und Alfred, welche als Grabräuber im Italien der 80er Jahre eingeführt werden und denen man später mit Vergnügen, aber nicht ganz ohne Mühe auf ihren verzweigten Lebenswegen folgt. Viragh fordert ihre Leserinnen und Leser: Verschiedene Stimmen und Zeitebenen schieben sich über- und untereinander, Briefe werden eingestreut, Zeitsprünge und Erinnerungen wechseln sich ab. Doch es lohnt sich, betont Moritz, sich auf diese "ausufernde Prosa" einzulassen, denn Viragh unterhält nicht nur gut mit ihren lebendigen, stilistisch hervorragenden Beschreibungen, sondern erzählt davon, was "Menschen an- und umtreibt", und das ist wesentlich.