Bernard Larsson

Berlin Berlin

Fotografien 1961-1964
Cover: Berlin Berlin
Schirmer und Mosel Verlag, München 2019
ISBN 9783829608497
Gebunden, 240 Seiten, 49,80 EUR

Klappentext

Mit Texten von Marline Ott, Bernard Larsson, Wolf Biermann und einem Text zum Mauerfall von Cees Nooteboom. Ein historisches Dokument von besonderer Bedeutung ist das große Foto-Porträt von Berlin, das der schwedische Fotograf Bernard Larsson im Zeitraum von 1961 bis 1964 erstellte, in den ersten vier Jahren nach dem Bau der Mauer, die die Stadt in zwei Teile teilte. Sein schwedischer Pass erlaubte es ihm, sowohl im Osten als auch im Westen der Stadt zu photographieren und die Lebensumstände der Bürger ganz Berlins zu dokumentieren. "Völker der Welt, schaut auf diese Stadt!" waren die berühmten Worte des Regierenden Bürgermeisters von Westberlin, Ernst Reuter, als die Sowjetunion 1948 mit einer Versorgungsblockade den ersten Versuch machte, Westberlin zur Aufgabe zu zwingen. Die Völker der Welt schauten dann 1989 wieder gebannt auf die Stadt, als die Mauer nach 28 Jahren schließlich fiel. Es bleibt Bernard Larssons Verdienst, die Konfrontation der Blöcke im Moment ihrer schärfsten Zuspitzung für die Menschen in Ost und West für immer festgehalten zu haben. Larsson erlangte später weiteren Ruhm, als er die Westberliner Studentenrevolte der Jahre 1967/68 photographierte. Das berühmte Bild des erschossenen Benno Ohnesorg stammt ebenfalls von ihm.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2019

Andreas Kilb entdeckt auf den Berlin-Bildern von Bernard Larsson aus den ersten drei Jahrzehnten nach dem Mauerbau den "Vorschein der Zukunft", aber auch einen Blick in die Vergangenheit. Schärfer scheint ihm Larssons Auge, wenn er sich dem Ostteil der Stadt zuwendet, Spuren des Krieges nachspürt, Vopos und Kinder fotografiert oder Helene Weigel porträtiert. Den Westen und seine Entwicklung scheint ihm der Künstler weniger aufschlussreich einzufangen. Zu den im Band enthaltenen Porträts von Peter Weiß, Fritz Lang, Günter Grass fällt Kilb nichts ein.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.08.2019

Bernard Larsson wurde berühmt durch sein Foto von dem auf der Straße erschossenen Studenten Benno Ohnesorg, 1967. Seitdem kennt Rezensent Arno Widmann Larsson und seine Fotos. Den Band mit Fotografien aus dem geteilten Berlin 1961 bis 1964 durchblätternd, findet Widmann kaum Unterschiede zwischen Ost- und Westberlin. Zerstörte Häuser, kaputte Fassaden gab es hier wie dort, Gastarbeiter sind im Alltag noch kaum sichtbar, notiert ein faszinierter Widmann, der beim Betrachten feststellt, dass er sich erst durch die Bilder an vieles wieder erinnert.