Belen Gopegui

Die Eroberung der Luft

Roman
Cover: Die Eroberung der Luft
Pendo Verlag, Zürich 2001
ISBN 9783858423993
Gebunden, 385 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Peter Schwaar. Bei einem Abendessen in einem Lokal in Madrid stellt Carlos seinen Freunden Marta und Santiago eine peinliche Frage: Könnt ihr mir Geld leihen? Er bekommt ein beachtliches Darlehen. Aber niemand ahnt, welche Konsequenzen dies haben wird. Das lange gewachsene Vertrauen zwischen den drei politischen Weggefährten weicht schon bald unbekannten Ängsten. Die Risikobereitschaft von einst ist vergessen, statt dessen zählen nun materielle Sicherheiten. Und alle drei müssen sich auf unterschiedliche Weise die Frage stellen: Woran haben wir geglaubt - und was ist davon übriggeblieben?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.09.2001

Im Roman der spanischen Autorin geht es um die Ex-68er-Generation und das Geld, in der Tat ein interessantes Thema, das nach Meinung der Rezensentin für einen Roman jedoch allzu trocken und papieren abgehandelt wird. Die Figuren reden und philosophieren zu viel, sind zu fixiert auf ihr ungelöstes Problem von damals, findet Klara Obermüller: "Man war ausgezogen, die Welt zu verändern, und ist doch nur bei seinem eigenen kleinen Ego angelangt." Der Rahmen: Drei Weggefährten von einst, zwei Männer und eine Frau, treffen sich. Im Verlauf des Abends bittet einer der Männer die anderen um ein Darlehen für seine marode Firma. Das geliehene Geld wird im Grunde zum Vierten im Bunde. Wie dieser Faktor die Beziehungen verändert, ist nach Meinung der Rezensentin von der Autorin ungenügend ausgearbeitet worden.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.09.2001

Lucia Mancioppi gibt eine sehr detaillierte Inhaltsangabe des Romans. Uns genügt allerdings folgender Passus voll und ganz: "In dem Roman ... wird viel geraucht, debattiert, sinniert, über Gott und die Welt. Beziehungen gehen in die Binsen, alte Identitäten verloren, derweil Gewissheiten und Glaubwürdigkeiten ins Zwielicht geraten." Ins Zwielicht! Na, muss ja gut sein. Allein Mancioppi ist nicht glücklich. Die Geschichte zieht, schon, doch die Autorin ist leider von pädagogischen Ambitionen beseelt, wie die Rezensentin auch prompt im Nachwort bestätigt bekommt: Es gehe ihr darum, schreibt da die Autorin, Mechanismen aufzuzeigen, die die hypothetische Freiheit des Subjekts beschneiden. Hm. Die Romanfiguren könnten ein Lied davon singen, denkt sich Mancioppi und bedauert's: "So wird aus der Geschichte persönlicher Konflikte eine Fallstudie."
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