Antonio Fian

Bohrende Fragen

Dramolette IV
Cover: Bohrende Fragen
Droschl Verlag, Graz 2007
ISBN 9783854207160
Gebunden, 200 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Robert Menasse schaut sich die Millionenshow an, Jörg Haider erzählt seinen Enkeln Heldenmärchen, Rilke besucht den Bundeskanzler - das sind die Situationen, in denen Antonio Fian die Prominenz aus Kultur, Politik und Journalismus ertappt; aber auch das einfache Volk, zwischen Proletariat und Bourgeoisie, ist dramolettefähig: Passanten warten auf die richtige Straßenbahn, Herr Arbeiter erklärt Frau Arbeiter, warum der Gewerkschaftschef zurücktritt, Väter beteiligen sich an der Säuglingspflege, und wenn der Sommer vorbei ist, werden am Wörthersee allerhand traurige Dialoge geführt. "Bohrende Fragen" ist Fians vierter Dramolette-Band, und auch er enthält, wie die vorigen, kurze, kürzeste und längere Stücke, teilweise bereits aufgeführt. Alle zeigen sie Fians Virtuosität in der Reduktion des allseits geäußerten erhabenen Unsinns auf die Lächerlichkeit, die ihm innewohnt und die mit unbarmherziger Genauigkeit bloßgestellt wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.05.2007

Rezensent Paul Jandl liest Antonio Fians Dramolette als "laufenden Kommentar" zu den österreichischen und anderen Zuständen. Diese seien ganz und gar nicht lustig und folglich rette bei Fian nur der Witz. In einem Land, erklärt uns der Rezensent Fians "österreichische Biografie", in dem schon die Kleinkinder genießerisch das Wort "okragln" beherrschten und das Nachbardorf von fremd Sprechenden bewohnt sei, sei mit tödlicher Sicherheit für Stoff gesorgt. Inspirationsquelle für viele der Dramolette seien Zitate beispielsweise aus Interviews mit mehr oder weniger eitlen und aufgeblasenen Schriftstellern. Fertige Antworten, warnt der Rezensent gleich zu Beginn, seien bei Antoni Fian nicht zu haben, "bohrende Fragen" schon.
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