Angelika Reitzer

Obwohl es kalt ist draußen

Roman
Cover: Obwohl es kalt ist draußen
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2018
ISBN 9783990272152
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Barbara könnte sich für ihr Leben nicht mehr wünschen. Aber wie groß kann das Glück sein, wenn man weiß, dass es wenig braucht, um es zu zerstören? Ohne nachzudenken, im Überschwang vielleicht, aus Lust, alles aufs Spiel zu setzen: die Beziehung (Ante, ihre große Liebe), die Familie (zwei Kinder, bald drei), das eigene Leben (in Sicherheit, mit allen Freiheiten). Nicht dass Barbara das alles immer genau so wollte; früher war sie viel unterwegs, Paris, London, als Model, auf Partys. Manches hätte anders kommen können, hat sich einfach so ergeben. Aber wenn sie daran denkt, schwindelt ihr, vor Glück, aber auch vor Angst. Als hinge alles am seidenen Faden. Obwohl es durch nichts bedroht ist außer durch sie selbst. Aber warum? Warum ist es so schwierig, zufrieden zu sein?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2018

Rezensent Nico Bleutge lässt sich von Angelika Reitzer gern die Schattenseiten von "Kleinfamilienparadiesen" zeigen. Denn einmal mehr überzeugt ihn die österreichische Schriftstellerin mit ihrem ganz besonderen Vermögen, den Leser nur mit skizzenhaft geschilderten Situationen in den Bann zu ziehen und das Eigentliche in Lücken zu verstecken. Er folgt hier der Geschichte um Ante, dessen Familiengefüge nach dem plötzlichen Herzstillstand des Vaters feine Risse bekommt und dessen Frau in Folge von Ehe- und Alltagsroutine eine bis zur "Todessehnsucht" reichende innere Leere verspürt. Wie Reitzer persönliche und politische Geschichten mixt und jene Bilder, die sich ihre Helden von sich selbst, von anderen und vom Leben machen, offenlegt, hat Bleutge gut gefallen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.06.2018

Otto A. Böhmer entdeckt die Stärken der Autorin Angelika Reitzer. In der Geschichte um ein junges Paar, das aufs Land zieht, und um eine Frau mit selbstzerstörerischen Anmutungen und verdrängten Visionen sind das vor allem feine, fast beiläufige Einzelbeobachtungen. Böhmer muss sie nicht ins große Bild fügen. Auch außerhalb jeder Deutungshoheit entfalten sie ihre Effekte, versichert er.
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