Angela Steidele

In Männerkleidern

Das verwegene Leben der Catharina Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel, hingerichtet 1721. Biographie und Dokumentation
Cover: In Männerkleidern
Insel Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783458179450
Gebunden, 326 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Catharina Linck war die letzte Frau, die in Europa wegen der "Unzucht mit einem Weybe" hingerichtet wurde. Aufgewachsen im Waisenhaus in Halle, legte sie schon als Fünfzehnjährige Männerkleider an, nannte sich Anastasius Rosenstengel und "caressierte" mit einem "von Leder gemachten ausgestopfften Männlichen Glied" zahlreiche "schöne Weibspersonen". Nach unsteten Wanderjahren als Prophet einer pietistischen Sekte kämpfte sie als Musketier im Spanischen Erbfolgekrieg, desertierte und arbeitete als Handwerker, ehe sie 1717 in Halberstadt eine andere Frau heiratete. Von der argwöhnischen Schwiegermutter enttarnt und verraten, wurde Catharina Linck der Inquisitionsprozess gemacht, und der preußische König Friedrich Wilhelm I. verurteilte sie persönlich zum Tode.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 10.11.2021

Rezensentin Ursula März liest gebannt die Neuauflage von Angela Steideles Geschichte einer frühen Transgender-Figur, zugleich die letzte Frau, die wegen Homosexualität zum Tod verurteilt wurde. Die Rechercheleistung der Autorin, die das Schicksal der 1687 geborenen Catharina Linck dem Leser erst erschließt, ist März zufolge gar nicht zu hoch zu bewerten. Aber auch der Stil des biografischen Berichts überzeugt die Rezensentin. Steidele meidet falsche Einfühlung und Ausschmückung und beschränkt sich auf die Fakten, etwa aus den Gerichtsakten. Die sind fesselnd genug, versichert März.

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