Andres Lepik

World of Malls

Architekturen des Konsums
Cover: World of Malls
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2016
ISBN 9783775741385
Gebunden, 256 Seiten, 49,80 EUR

Klappentext

Katalog zur Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne. Mit 200 Abbildungen. Der Katalog "World of Malls" widmet sich einem Bautyp, der vor knapp 60 Jahren in den Vereinigten Staaten erfunden wurde und sich schnell weltweit verbreitete. Durch die zunehmende Ausrichtung des Städtebaus auf den Autoverkehr wurde die Mall zu einem Ersatzraum für verlorene Urbanität. Doch wohin geht die Entwicklung der Shopping Mall heute? Auf der einen Seite gibt es weiterhin spektakuläre Neueröffnungen in Amerika, Asien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Europa. Zugleich stehen aber auch viele Malls leer, und einige werden umgebaut und umgenutzt. Kaum ein anderer Bautyp wird so kontrovers diskutiert: Bringt die Shopping Mall nun den Tod der Stadt oder fördert sie eher deren Wiederbelebung? Stadtplaner, Ökonomen und Architekturhistoriker wie Anette Baldauf, Robert Bruegmann, Dietrich Erben, Richard Longstreth, Alain Thierstein, June Williamson und Sophie Wolfrum untersuchen in ihren Aufsätzen die Transformationsprozesse der Shopping Mall vom 20. zum 21. Jahrhundert.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 28.07.2016

Rezensent Marcus Woeller vollzieht mit diesem Ausstellungskatalog des Münchener Architekturmuseum den Aufstieg und den Niedergang des Einkaufszentrums nach. Er blickt dabei zurück auf die Anfänge der Konsumtempel vor rund 80 Jahren sowie auf den das Vorbild für das überdachte Einkaufsparadies, das in den 50er-Jahren in einer Vorstadt von Minneapolis entstand und dessen Architekt Victor Gruen sich schon bald von seinem Werk distanzierte. Der Rezensent reißt aber auch die Gegenwart an, in der die Shoppingmall immer stärker dem Internethandel zum Opfer falle und sich vermehrt in einer "Eventarchitektur" verliere, die neben dem Einkauf zum Skifahren, Surfen oder Galerienspaziergang einlade. Nach Woellers Meinung ist das klassische Einkaufszentrum dem Untergang geweiht, das Buch demonstriere "das Scheitern dieser von Soziologen wie Urbanisten stetig gegeißelten Konsumhöllen" in angemessener Weise.