Andrea Blanque

Die Passantin

Roman
Cover: Die Passantin
Rotpunktverlag, Zürich 2005
ISBN 9783858693006
Gebunden, 243 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Sybille Martin. Die Ich-Erzählerin ist eine Frau von 37 Jahren, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, der Expartner lebt in Israel. Sie unterrichtet Geografie in einer Abendschule für Erwachsene. An den freien Tagen schreibt sie ihre Beobachtungen in eine Art intimes Tagebuch. Sie schreibt so, wie sie Jahre zuvor um die Welt gereist ist, als "klassische" Tramperin, unabhängig und allein, geleitet von dem, was ihr begegnet und widerfährt. Diese Weltreise war eine Schlüsselerfahrung, und sie nimmt darauf immer wieder Bezug: das Zufällig-an-einem-Ort-Sein, das Unterwegssein, das flüchtige Abenteuer, das Vorübergehen. Die Tagebuchschreiberin ist bemüht um Genauigkeit, Ehrlichkeit, Illusionslosigkeit - das Leben: "eine lange Reise, auf der man Station für Station registriert".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.04.2006

Uwe Stolzmann ist verblüfft: Soviel "Mut zur Schlichtheit" und zum linear erzählten Stoff sei selten, und man ist geradezu erstaunt, wie leicht und eingängig ein so "kunstfertiges" und streng konstruiertes Stück Prosa daherkommen kann. Blanque erzählt konsequent aus der Ich-Perspektive einer einstigen Aussteigerin, die durch die Welt bummelte und sich nun im beschaulichen Montevideo in einem eher unaufgeregten Dasein als Lehrerin wiederfindet: "Was ihr an Weite fehlt, versucht sie durch Tiefe zu ersetzen", glaubt der Rezensent und verweist auf Tagebuchnotizen der Protagonistin. Eigentlich sei dies aber ein Roman über das Abenteuer des Schreibens: "Die stete Erschaffung der Welt durch Wörter, die Schöpfung, unschuldig, auf einem leeren Blatt Papier."