Alejandro Zambra

Fast ein Vater

Roman
Cover: Fast ein Vater
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518429716
Gebunden, 459 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Susanne Lange. Als er nach neun Jahren seine erste Liebe wiedersieht, erhält Gonzalo eine zweite Chance. Und mit ihr eine Aufgabe: Vater sein. Denn während er sich in all der Zeit mit Haut und Haaren der Poesie verschrieb, bekam Carla einen Sohn. Der ist jetzt sechs, liebt Katzenfutter und wirkt mindestens genauso überrumpelt. Nicht nur deshalb will Gonzalo es besser machen als all die nichtsnutzigen Männer aus seiner Familie, sondern auch um seinem eigenen Scheitern endlich etwas entgegenzusetzen. Doch trotz allem bleibt er immer nur fast ein Vater. Und als er mit seiner Poesie eine zweite Chance erhält, scheint nichts naheliegender als der Verrat an sich und seinen Idealen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.09.2021

Rezensentin Eva-Christina Meier lernt mit Alejandro Zambras neuem Roman die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Chiles und die Bedeutung der chilenischen Literatur besser kennen. Wie der Autor anhand einer Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern, die der Text über Jahrzehnte begleitet, die Wende Chiles hin zur Demokratie und seine Umarmung des Neoliberalismus thematisiert, in genauen Beschreibungen der gesellschaftlichen Spannungen, aber auch mit Humor, findet Meier überzeugend. Indem Zambra eine seiner Hauptfiguren als angehenden Dichter entwirft, vermittelt er dem Leser zugleich die Literatur seines Landes, so Meier.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.08.2021

Rezensent Rudolf von Bitter wird vorerst kein chilenischer Dichter. Darum nämlich geht es Alejandro Zambra in diesem Roman, klärt der Kritiker auf: Anhand einer Typologie aufzuzeigen, wie man ein chilenischer Dichter wird. Und so begegnet der Rezensent hier etwa Gonzalo, der chilenische Lyriker der 60er-Generation kopiert und mit billigen Imitaten staatliche Fördermittel einstreicht oder dem sensiblen Vincente, der vor allem mit seiner verpassten Liebe zur amerikanischen Journalistin Pru beschäftigt ist. Der Roman hat witzige, "mitunter" skurrile Ideen, ist aber definitiv zu lang und oft "zusammenhanglos", seufzt der Kritiker, der sich dennoch mit den unterhaltsamen Dichterporträts amüsiert hat.
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