Adam Langer

Crossing California

Roman
Cover: Crossing California
Rowohlt Verlag, Reinbek 2005
ISBN 9783498039219
Gebunden, 592 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christa Krüger und Grete Osterwald. 4. November 1979: In der US-Botschaft in Teheran werden 70 Geiseln genommen. Es ist die Ära Carter, und nicht nur Amerikas Psyche kränkelt, sondern auch die der Rovners, Wasserstroms und Wills, die rund um die California Avenue auf Chicagos North Side leben. Vielfach durch Liebe, Hass, Ehrgeiz und Intrige verbunden, tasten sie sich durch eine Welt, die jenseits voller Kühlschränke und ewig laufender Fernseher wenig Erfüllung bietet. Alles beginnt mit einem harmlosen Knutschfleck, den die schüchterne Jill Wasserstrom am Tag der Geiselnahme dem klugen Muley Wills verpasst haben will. Und es endet mit Spaß und Trauer, mit Ehekrisen und sexueller Verwirrung, mit Abschied und Neubeginn ... Scharfsichtig und ironisch beschreibt das Buch das alltägliche Amerika mit seinen schlichten Existenzen und hochfliegenden Träumen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.03.2005

Ein "beachtliches Debüt" hat Adam Langer mit seinem Buch über zehn "Stadtneurotiker" hingelegt, findet Rezensent Oliver Fink. Der Autor stellt die unterschiedlichsten Lebensarten in einem jüdischen Viertel Chicagos dar, spricht vom Betrug, von platzenden Illusionen und zeichnet alles in allem einen "eigentlich deprimierenden" Mikrokosmos nach. Den Rahmen dieser "komplexen", aber dennoch "überschaubaren" Erzählung bilden die "444 Tage" zwischen 1979 und 1980, in denen iranische Terroristen 70 Amerikaner in der Teheraner Botschaft gefangen hielten. Allerdings, so kritisiert der Rezensent, spiele die Geiselaffäre für den weiteren Verlauf der Handlung eigentlich keine Rolle, sondern diene eher als "Vorwand", die Geschichte an konkreten Punkten beginnen und enden zu lassen. Die Stärke Langers liege dafür darin, einen "faszinierenden" Querschnitt durch die amerikanische Gesellschaft zu zeichnen und dabei auf ungewöhnliche Charaktere oder "ausgefallene Plots" zu verzichten. Dabei zeigt er auch seine humoristische Seite: Gerade seine jugendlichen Figuren sind mitunter "ein bisschen überdreht", so das man "einfach laut lachen" muss.