Achdé, Jul

Lucky Luke: Fackeln im Baumwollfeld

Band 99
Cover: Lucky Luke: Fackeln im Baumwollfeld
Egmont Ehapa Media, Berlin 2020
ISBN 9783770441273
Gebunden, 48 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Klaus Jöken. Lucky Luke kann es kaum fassen: Eine Witwe und große Verehrerin hat ihm ausgedehnte Baumwollfelder im südlichen Louisiana vermacht. Ohne es zu wollen, ist er auf einmal Eigentümer einer riesigen Plantage und muss entsetzt feststellen, dass seine Angestellten von den Gutsbesitzern der Umgebung terrorisiert werden. Die reichen Pflanzer begrüßen Lucky Luke als einen der Ihren, doch unser Held setzt alles daran, seine Erbschaft unter die schwarzen Farmer zu verteilen. In seinem Kampf gegen die Mächtigen der Gegend erhält er völlig unerwartet Unterstützung von den Daltons, die ihn eigentlich umlegen wollten. Außerdem sind da noch die französischsprachigen Cajuns aus den Bayous, die vom Reichtum des Südens ausgeschlossen sind. Wird es unserem Wild-West-Helden gelingen, auch in den morastigen Sümpfen Louisianas für Gerechtigkeit zu sorgen?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 31.10.2020

Rezensent Michael Schleicher bewundert, wie gekonnt Achdé und sein Autor Jul auf den Spuren von Morris den einsamen Cowboy und sein Pferd mit der Historie und aktuellen Problemen der US-Gesellschaft kurzschließen. Nie war Lucky Luke so politisch, findet er. Wie Luke in den Südstaaten auf die Folgen des Bürgerkrieges trifft, auf Ku-Klux-Klan und kaum überwundenes Sklaventum, liest sich für Schleicher enorm spannend und unterhaltsam. Dass Luke wie gewohnt blitzgescheit jede Ungerechtigkeit geißelt, stimmt Schleicher zudem hoffnungsfroh.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 31.10.2020

Rezensent Ralph Trommer freut sich über einen Lucky Luke, der in den Südstaaten gegen Rassismus kämpft. Im neuesten Comic erbt der Held eine Plantage, die er unter den schwarzen Landarbeitern aufteilen will, und wird dabei nicht nur mit seinen alten Erzfeinden konfrontiert, sondern auch mit dem Ku-Klux-Klan, erzählt Trommer, der es genossen hat, dass die Anspielungen auf die Südstaatenhistorie hier in absurden Humor eingebettet werden. Insgesamt hat Trommer den Comic als "zeitgemäße Lucky-Luke-Variation" empfunden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.10.2020

Rezensent Martin Zips kennt seine Comic-Künstler - und ihre Tendenz zu Klischee und Übertreibung, was die Klassiker unter ihnen, selbst Asterix, in Sachen Sexismus und Rassismus manchmal nicht so gut altern ließ. Aber hier wird in einem "Lucky Luke"-Band der schnell-schießende Cowboy direkt hineingeschickt in die rassistischen Südstaaten, treten nicht nur ohne Klischees gezeichnete Schwarze, sondern auch Mitglieder des Ku-Klux-Klan auf und das ganze, schwierige Thema wird laut Zips offen dargestellt. Das machen die Autoren nicht nur gut, sondern sogar auf einem "erstaunlichen Niveau", urteilt der Kritiker. Und am Ende erinnert er noch daran, dass ein Comic-Pionier, nämlich Rodolphe Töpffer, schon von Goethe gelobt wurde.
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