Peter Sprengel

Der Dichter stand auf hoher Küste

Gerhart Hauptmann im Dritten Reich
Cover: Der Dichter stand auf hoher Küste
Propyläen Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783549073117
Gebunden, 368 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Der Literaturwissenschaftler Peter Sprengel ist ausgewiesener Hauptmann-Kenner. Erstmals hat er den Briefnachlass und die privaten Aufzeichnungen Hauptmanns sowie die Tagebücher von dessen Ehefrau Margarete ausgewertet. Eingehend befasst er sich mit dem zunehmend mystisch-mythischen Weltbild und Werk des alternden Dichters. Aber auch das Umfeld, seine Freunde und Gegner, seine Kontakte zu Vertretern des neuen Regimes, seine Reisen und Kuraufenthalte werden beleuchtet, so dass ein umfassendes Bild dieser letzten Lebensphase entsteht, die mit Hauptmanns Tod 1946 im polnisch besetzten Schlesien endet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2009

War Gerhart Hauptmann ein politischer Opportunist? Für Irene Bazinger geht der Berliner Germanist und Hauptmann-Kenner Peter Sprengel dieser Frage in seiner chronologisch angelegten Studie mit der nötigen Sachkenntnis und Differenziertheit nach. Und spannend, nicht akademisch, ist es auch, was Bazinger hier über Hauptmanns Haltung zum NS-Regime zwischen Ablehnung und Faszination erfährt. So deckt der Autor in Hauptmanns Tagebüchern, Skizzen und Werken Strömungen auf, ("patriotisch-nationale Motivik"), die sich in der Nazi-Ideologie wiederfinden. Andererseits präsentiert er Hauptmann als nach Unabhängigkeit strebenden und durchaus systemkritischen Künstler, wie Bazinger erklärt. Auch Hauptmanns Umfeld weiß Sprengel der Rezensentin eindringlich nahe zu bringen mittels Material- und Faktenfülle und mit einem "hohen Maß an historischer Gerechtigkeit".
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