Wolfgang Koeppen

Muss man München nicht lieben?

Cover: Muss man München nicht lieben?
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783458344124
Taschenbuch, 155 Seiten, 7,50 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Alfred Estermann. Mit einem Vorwort von Heinz Friedrich. Aufnahmen von Isolde Ohlbaum. Muss man München nicht lieben? Wolfgang Koeppen, der über ein halbes Jahrhundert in der Isarmetropole lebte und dort 1996 starb, stellte diese Frage und beantwortete sie auf seine Weise. Was er niederschrieb, ist hier in dreißig Texte nachzulesen: Impressionen, Vermutungen und Einsichten. Das weit ausgreifende Panorama, das den Band eröffnet, war bisher nur in der verstümmelten Fassung des Erstdrucks von 1959 bekannt; es wird erstmals in seiner ursprünglichen Vollständigkeit vorgestellt. Die meisten anderen Texte sind dem unveröffentlichten Nachlass entnommen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.07.2002

Harmlose Wettersätze und Regionen des Ungeheuren. Und das in unmittelbarer Nachbarschaft. Für Lothar Müller zeigt sich mit diesem München-Bändchen einmal mehr, dass mit Koeppen nicht bloß ein Romancier, sondern auch ein Meister der kleinen Form gestorben ist. Ein Essay wie "München oder die bürgerlichen Saturnalien", der hier erstmals vollständig zu lesen ist, rückt für ihn in den Hintergrund angesichts der Essenz dieser Sammlung, die "im Wust der Splitter und Anläufe zu Erzählungen, in den nie veröffentlichten Feuilletons versteckt" liegt. Da sind die Tagebuchnotizen aus den 60ern, die Alltagsaufzeichnungen aus der Großstadt, die "gestochen scharfen Medaillons" zu den Ausstellungen und Postern der 70er und die "nicht geheuren Nachrichten aus dem Innenleben von Hotelzimmern und Wohnungen". Verbunden mit dem "sorgfältigen Kommentar des kundigen Herausgebers", einem "nachdenklichen Nachwort" des Verlegers Friedrich und den "unaufdringlichen Schwarz-Weiß-Fotografien" Isolde Ohlbaums ergibt das für Müller ein Buch, "in dem man nicht aufhören mag zu blättern".
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