Wolfgang Frömberg

Spucke

Roman
Cover: Spucke
Hablizel Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783941978003
Geheftet, 229 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Förster hat großen Hunger und eine Menge Durst. Er will wissen, was die Kunst mit seinem Alltag zu tun hat. Verfolgt von Gedanken und Romanfiguren verschiedener Schriftsteller, die er als Journalist interviewt, begibt er sich auf die Spur der eigenen Geschichte. Gemeinsam mit gut informierten Freunden plant er eine widerständige Aktion in der Spucke-Redaktion, um angestautes Wissen in die Tat umzusetzen. Doch die Zombie Nation schläft nicht?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.2010

Wolfgang Frömberg Schlüsselroman "Spucke" über seine letzten Jahre beim Kölner Pop-Magazin "Spex" nennt Oliver Jungen als "Bekenntnisliteratur vom Feinsten". Der Autor lässt darin seine Zeit als letzter Spex-Literaturredakteur bis zum Rauswurf der gesamten Kölner Redaktion wegen ihrer Weigerung, nach Berlin umzuziehen, Revue passieren, vermischt mit Anekdoten aus seinem Leben und kurzgeschlossen mit der Biografie seines Vaters, der einst aus der DDR floh und sich später als Werkzeugmacher und "Streikbrecher" bei Ford hocharbeitete, fasst der Rezensent zusammen. Jungen rechnet es dem Autor hoch an, dass er sich nicht ins "Zynisch-Spaßhafte" flüchtet, auch wenn Frömberg zwischen hochtheoretischen "Kritikbrocken wie Remythologisierung des Nationalen" schon mal herrlich proletarisch werden kann, wie er bemerkt. Insgesamt aber geht es dem Autor um nichts weniger als um eine "Gesamtanalyse der Poplinken" und um die Frage, ob sich als Teil des Systems gegen das System revoltieren lässt, glaubt Jungen, der im Streuen von illustren Namen aus der Popkultur dem Autor wahrscheinlich in nichts nachsteht.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.01.2010

Wenig Begeisterung kann Thomas Winkler für dieses ambitionierte Romandebüt eines Kölner Ex-Spex-Redakteurs aufbringen. Nicht nur dass Winkler es nicht wirklich Abend füllend findet, die unverhohlen autobiografischen Geschichten aus dem Spex-Nähkästchen zu lesen, samt ausführlicher Zitate anderer Ex-Spexler von Marcel Beyer bis Rainald Goetz. Besonders schwer wiegt für den Kritiker der Sachverhalt, dass Wolfgang Frömberg aus seiner Sicht "einfach nicht gut" schreiben kann und sich das ganze Buch daher liest, wie eine Sammlung alter Interviews und Rezensionen des Autors, die er noch mit "Was-ich-immer-schon-sagen-wollte"-Texten angereichert hat.