Volker Meid

Die deutsche Literatur im Zeitalter des Barock

Vom Späthumanismus zur Frühaufklärung 1570-1740
Cover: Die deutsche Literatur im Zeitalter des Barock
C.H. Beck Verlag, München 2009
ISBN 9783406587573
Gebunden, 984 Seiten, 78,00 EUR

Klappentext

Volker Meid bietet einen umfassenden Überblick über die Literatur des Barock im Kontext ihrer Zeit. Vor dem historischen und kulturellen Hintergrund der Epoche stellt er das breite Spektrum literarischer Tendenzen und Entwicklungen dar und holt dabei auch fast vergessene, aber höchst aufschlußreiche Ausdrucksformen ans Licht. Die zentralen Kapitel behandeln die Hauptgattungen Lyrik, Drama, Epik sowie fiktionale und nichtfiktionale Prosa. Der Autor beschreibt ihre Ausprägungen und Variationen, er charakterisiert die wichtigsten Werke in ihren literaturhistorischen Zusammenhängen und zeigt, wie sehr die unterschiedlichen Gattungen nicht nur poetologische, sondern auch politische Ordnungsvorstellungen der frühen Neuzeit widerspiegeln. Zugleich zeichnet Meid die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der Zeit nach. Er schildert die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges ebenso wie die Besonderheiten des literarischen Lebens, das Bildungswesen oder philosophische und religiöse Vorstellungen. Die Darstellung fügt sich so zu einem vielschichtigen Panorama, das die literarische Vielfalt der spannungsreichen Epoche zwischen Späthumanismus und Aufklärung anschaulich zur Geltung bringt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.11.2009

Rezensent Steffen Martus beleuchtet in seiner Besprechung eingehend die verschiedenen Konjunkturen der Barock-Rezeption und legt nahe, dass wahrscheinlich jede Zeit den Barock bekommt, den sie verdient. Der Literaturwissenschaftler Volker Meid löst mit seiner Geschichte der Barockliteratur das bisherige "unrettbar veraltete" Standardwerk von Richard Newald ab, das in den Augen des Rezensenten doch arg von der Erfahrung der vierziger Jahre geprägt war. Meid verzichte auf allzu aufdringliche Aktualisierungen, betont Rezensent Martus, der sich nichtsdestotrotz zu Gedanken über Medienumbruch, Repräsentationsformen oder religiös überlagerte Kriege angeregt sah. Meid habe hier ein "Kompendium von geradezu barocker Gelehrsamkeit" zusammengestellt, schreibt Martus, der auch anerkennt, dass Meid nicht nur den großen Autoren wie Opitz, Fleming, Gryphius, sondern auch unbekannteren, bisher nicht kanonisierten Raum gib. Auch die geschichtlichen Hintergründe, Autorenbiografien und Gattungsentwicklungen zeichne Meid verlässlich nach, versichert der eingenommene Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.08.2009

Begeistert hat Rezensent Alexander Kosenina diese Geschichte der deutschen Barockliteratur von Volker Meid gelesen. Die umfassende Darstellung, die im Rahmen der zwölfbändigen von Helmut de Boor und Richard Newald begründeten "Geschichte der deutschen Literatur" erschienen ist, bietet in seinen Augen in vieler Hinsicht mehr als ältere Literaturgeschichten. Sie zeichnet sich für ihn aus durch ihr anschauliches Epochenpanorama, durch ihre kundige Darstellung von Lyrik, Drama und Prosa im Barock, durch eine Fülle von Autoren und Werken, die bisher nur Spezialisten vertraut waren. Er hebt Meids Beschäftigung mit sonst wenig berücksichtigten Genres wie Briefstellerei, Verhaltenslehre, Haushaltung, Gesundheit oder Kriminalität hervor, über die er hier viel erfahren hat. Die großen bildungs-, kunst- und mentalitätsgeschichtlichen Entwicklungslinien werden zu seiner Freude leichthändig geschildert. Überhaupt lobt er die Lesbarkeit des Werks, den Verzicht auch auf "langatmige Hinführung" und "umständliche Positionierungen". Zudem bescheinigt er dem Band, die Lücken der meisten Literaturgeschichten zu schließen, "enzyklopädisch und forschungsaktuell" zu sein.
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