Die komischen Deutschen

878 gewitzte Gedichte aus 400 Jahren
Cover: Die komischen Deutschen
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783861505310
Gebunden, 944 Seiten, 17,50 EUR

Klappentext

Ausgewählt von Steffen Jacobs. Manche Leute glauben, Gedichte seien todlangweilig und die Deutschen ein bierernstes Volk. Ganz falsch! Dieser wuchtige Sammelband beweist, dass deutsche Dichter und Denker in den letzten 400 Jahren nicht nur dunkel geraunt und kompliziert philosophiert haben. Sondern dass sie daneben glanzvoll-komische Gedichte schrieben, die das Klischee von den schwerblütigen Deutschen spielend widerlegen. Zu entdecken ist eine weithin unbekannte Seite der deutschen Dichtung die lustige. "Die komischen Deutschen" präsentiert lyrische Glanzstücke, die von gängigen Schulbüchern und Anthologien bislang gern unterschlagen wurden. Das Freche, Drastische, Respektlose war (und ist) deutschen Literatur-Honoratioren und Hochkunst-Fetischisten ein Dorn im Auge. So stand die komische Dichtung lange Zeit im Abseits. Doch damit ist es nun vorbei!

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

621 Seiten mit 555 komischen deutschen Gedichten aus fünf Jahrhunderten bringt die Sammlung "Hell und Schnell" von Robert Gernhardt und Klaus Cäsar Zehrer. 878 gewitzte Gedichte aus 400 Jahren auf 940 halb so großen Seiten stellt die von Steffen Jacobs herausgegebene Anthologie "Die komischen Deutschen" vor. Beide Werke sind mit Nachworten versehen, die über die Auswahlkriterien aufklären, und beide Anthologisten sind überrascht und ein wenig stolz auf die vielen komischen Gedichte, die sie bei ihrer Arbeit gefunden haben. Es gibt eine Schnittmenge. Sie ist aber kleiner als man denkt. Natürlich wird, wer in den Bänden blättert und liest, bei dem einen oder anderen Gedicht denken: Was fanden die komisch daran? Aber es bleiben doch eine ganze Reihe von Texten, die die unterschiedlichsten humoristischen Gelüste befriedigen können...
Lesen Sie mehr in Arno Widmanns 'Vom Nachttisch geräumt'

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.06.2004

"Zwei Löffelchen Krampf, zwei Löffelchen Genialität", auf diese Formel bringt Robin Detje seine Eindrücke von Steffen Jacobs' Anthologie komischer deutscher Lyrik aus vierhundert Jahren. "Krampf" ist für Detje das Nachwort, in dem der Herausgeber den vergeblichen Nachweis zu führen versucht, aller Geist habe im Gewitzten seinen Ursprung. "Genial" dagegen erscheint dem Rezensenten die Anordnung der Gedichte, die "überraschenden" Paare, die in ihrer Gegenüberstellung "fast immer" mehr aussagen als die einzelnen Stücke. Vom Inhalt hält Detje nicht viel, er ist kein Freund des "autoagressiven" Bürgertums, das immer auch dagegen sein muss, wenn es für etwas ist, und so dem Komischen hierzulande "eine schwer zu fassende Humorlosigkeit" verleiht. Alle seine Vorurteile über das "Bräsige, Verschwitzte und Verstockte" des deutschen Humors hat sich Detjen während der Lektüre vorzüglich bestätigen lassen können.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.05.2004

Der Rezensent mit dem Kürzel "owd" ist freudig überrascht von der Umsetzung des an und für sich schon lobenswerten Anliegens, das unvorteilhafte Bild vom deutschen Humor durch witzige Lyrik zu widerlegen. Zwar musste der Herausgeber Steffen Jacobs über 80 000 Seiten Lyrik durchforsten, um diese Kleinode zusammenzutragen, doch das Ergebnis kann sich nach Ansicht des Rezensenten sehen lassen. Mehr als 200 Dichter und Dichterinnen aus den vergangenen 400 Jahren sind in dem Band versammelt, und dabei stößt man nicht nur auf die üblichen Verdächtigen wie Busch und Ringelnatz. Auch große Dichter, zum Beispiel Friedrich Schiller, haben sich gelegentlich Albernes ausgedacht. Und zum Glück gibt es an Nachwuchs auch keinen Mangel, wie zum Beispiel Max Goldt und Durs Grünbein unter Beweis stellen.