Vielfalt und Einheit der deutschen Sprache

Zweiter Bericht zur Lage der deutschen Sprache
Cover: Vielfalt und Einheit der deutschen Sprache
Stauffenburg Verlag, Tübingen 2017
ISBN 9783958090040
Gebunden, 331 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung/Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Das Deutsche ist eine der bedeutendsten Kultursprachen der Welt, und wie alle Sprachen verändert es sich ständig. Dieser Wandel äußert sich beispielsweise in einer Vereinfachung des grammatischen Systems und einer gewaltigen Ausweitung des Wortschatzes; der "Erste Bericht zur Lage der deutschen Sprache" (2013) war diesen Entwicklungen gewidmet. Der Wandel zeigt sich aber auch in einer zunehmenden Differenzierung in einzelne Spielarten, je nachdem, wer wann und wo mit wem mithilfe welchen Mediums über welches Thema kommuniziert. Die heutige deutsche Sprache in ihrer Gesamtheit ist daher ein überaus komplexes Bündel sich vielfach überschneidender Varietäten, von denen einer, der "Standardsprache" (oder "Hochsprache"), eine besondere Bedeutung zukommt: sie ist das Ergebnis von Angleichungen und expliziten Normierungen; es ist die Sprachform, die eine übergreifende Verständigung sicherstellen soll und die daher in der Schule gelehrt wird. Der "Zweite Bericht zur Lage der deutschen Sprache" ist dieser Vielfalt und der dahinter stehenden Einheit gewidmet. Der einleitende Beitrag gibt einen systematischen Überblick über die Vielfalt des heutigen Deutsch (Wolfgang Klein), der zweite zeichnet die Bemühungen um einen einheitlichen Standard nach (Peter Eisenberg). Die weiteren Beiträge sind verschiedenen Spielarten des Deutschen gewidmet, die häufig in der öffentlichen Diskussion stehen: Dialekten und Regionalsprachen (Jürgen Erich Schmidt), der Sprache von Jugendlichen (Nils Bahlo und Wolfgang Klein), der Sprache von Migranten (Norbert Dittmar und Yazgül Şimşek), der internetbasierten Kommunikation (Angelika Storrer) und der gesprochenen Alltagssprache (Ludwig M. Eichinger). Alle Beiträge stützen sich auf reiches empirisches Material, das teils eigens für diesen Bericht erhoben und ausgewertet wurde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2017

Thomas Steinfeld ist einweig ratlos angesichts des vorliegenden Berichts der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für ihn ähnelt der Band eher einem akademischen Sammelband als einer Bestandsaufnahme des aktuellen Sprachgebrauchs. Die Aufsätze über Dialekte, Jugend- und Migrantensprache haben für ihn keinen sprachpolitischen Charakter. Einzig Peter Eisenbergs Text scheint ihm mit seiner Kritik der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung Sprachpolitik zu betreiben. Doch an wen Eisenberg sich eigentlich wendet und wie die Konsequenzen auszusehen hätten, bleibt Steinfeld verborgen. Solch heiklen Themen, meint der Rezensent, wird ein Bericht zur Lage nicht gerecht.
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