Verena Auffermann (Hg.)

Beste Deutsche Erzähler 2000

Eine Anthologie
Cover: Beste Deutsche Erzähler 2000
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 2000
ISBN 9783421053862
Gebunden, 288 Seiten, 16,36 EUR

Klappentext

Schriftsteller sind die Fremdenführer im eigenen Land. Ihre Ortsbeschreibungen sind Leitfäden für die verlorene Nähe. Das sind einige der Gründe, weshalb deutschschreibende Autoren international bekannte Namen von ihrer Platzhirschrolle auf den Sellerlisten und in den Feuilletons verdrängen. Seit Jahrzehnten zeigt Amerika jährlich stolz seine besten Erzähler. Es ist an der Zeit, daß wir auf diese Tradition antworten. Verena Auffermann versammelt in ihrer Auswahl, die in jährlicher Abfolge wiederholt werden wird, die besten und erfolgreichsten deutschschreibenden Autoren mit zum Teil neuen, extra für diesen Band verfaßten Geschichten. Die Beschränkung auf eine Generation kennt dieses Gesamtbild nicht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.11.2000

Lob und Tadel zugleich. Wenn man es genau nimmt: mehr Tadel als Lob. Wir machen es anders als Rezensent Rainer Moritz und beginnen mit dem Positiven. Die Sammlung enthält nach Moritz wunderbare Geschichten - er erwähnt namentlich Herta Müller, Ingomar von Kieseritzky und Peter Stamm - und das lasse sich schließlich nicht von jeder Anthologie behaupten. Ein Verdienst der Herausgeberin, meint Moritz, die sich nicht an solche verkaufsträchtigen Etikettierungen wie "Popliteraten" oder "Fräuleinwunder" gehalten habe. Er stimmt mit Auffermann insofern überein, dass die Erzählung als Genre in den letzten Jahren Auftrieb erhalten hat, sieht diese Trendwende jedoch nicht Ingo Schulzes "Simple Stories" geschuldet, sondern führt Birgit Vanderbeke, Bernhard Schlink oder Judith Hermann als Wortführer der neuen Bewegung an. Womit wir zum Negativen kommen: keine Unterscheidung dessen, was eine Erzählung, Geschichte oder Short Story sei, kritisiert Moritz, und keine inhaltliche Klammer, welche die sechzehn Erzählungen des Bandes fassen würde. "Vager geht es kaum noch", schimpft der Rezensent und meint, mühelos einen Band mit den "besten deutschen Erzählern" präsentieren zu können, der komplett auf die bei Auffermann versammelten Autorennamen verzichten könne. Also: Hochstapelei auf hohem Niveau.
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