Urs Faes

Sommer in Brandenburg

Roman
Cover: Sommer in Brandenburg
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518424193
Gebunden, 262 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Zwei junge Menschen, noch keine zwanzig: er ein Hamburger Schlaks, aus einer gutbürgerlichen Familie, musisch interessiert; sie mit den dunklen Augen und dem unbefangenen Lachen, Tochter eines Wiener Journalisten. Sie begegnen sich, sie arbeiten miteinander, sie verlieben sich unter außergewöhnlichen Umständen. Im Sommer 1938 bereiten sich Lissy Harb und Ron Berend auf einem Landgut in Brandenburg auf ihre Ausreise nach Palästina vor; es ist eines von mehreren jüdischen Landwerken, sogenannten Hachschara-Zentren, in denen sich, von den Nationalsozialisten nur anfangs geduldet, Jugendliche für das harte Leben im Kibbuz rüsten. Sie alle eint das Ziel, dem Terror zu entkommen, sie alle eint die Hoffnung auf eine Ausreiseerlaubnis.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.03.2014

Dass der Autor seine Geschichte nicht als Historiker, sondern als Schriftsteller erzählt, hält Sibylle Birrer für ein großes Glück. So kommt sie in den Genuss von literarischer Konzentration auf Avancen und Emotionen einer Liebe im Widerstand, von atmosphärischen Landschaftsbildern, die nur manchmal von Recherche-Kommentaren des Erzählers unterbrochen werden. Darüber hinaus lernt Birrer mit der Hachschara im Vorkriegsdeutschland, in der die zionistische Jugend auf ein Leben in Palästina vorbereitet wurde, ein kaum bekanntes Stück deutsch-jüdischer Geschichte kennen. Der Autor, schreibt sie, führt damit sein bemerkenswertes Projekt fort, dem Holocaust Gesichter und Orte zu verleihen.