Tom Holland

Persisches Feuer

Das erste Weltreich und der Kampf um den Westen
Cover: Persisches Feuer
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2008
ISBN 9783608944631
Gebunden, 500 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Wittenburg und Susane Held. Es geschah vor 2500 Jahren, dass Ost und West Krieg miteinander führten. Im 5. Jahrhundert v. Chr. war eine globale Supermacht fest entschlossen, zwei Staaten Wahrheit und Ordnung zu bringen, die sie für terroristische Schurkenstaaten ansah. Die Supermacht war Persien, dessen Könige das erste Weltreich gegründet hatten. Die terroristischen Staaten waren Athen und Sparta, eigenwillige Städte in einem weit abgelegenen armen und bergigen Land: Griechenland. Die Geschichte, wie die Bürger dieses Landes dem mächtigsten Mann der Welt widerstanden und ihn besiegten, ist eine der beeindruckendsten Episoden der Geschichte.
"Persisches Feuer" gibt nicht nur eine dramatische Darstellung dieser großen Auseinandersetzung, sondern auch ein einzigartiges Gesamtbild von Ost und West. Von den Priestern in Babylon bis zur Geheimpolizei der Spartaner, von den Luxusgärten der Perser bis zu den athenischen Prostituierten, von Darius, dem Mörder und größten politischen Genie des Orients bis zu Themistokles, dem Mann, der den Westen rettete, werden alle Akteure in der Erzählung Tom Hollands lebendig.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.11.2008

Als "fesselnde Geschichtslektüre für lange Herbst- und Winterabende" in bester angelsächischer Tradition legt Rezensent Thomas Speckmann dieses Buch über die Perserkriege den Lesern ans Herz, das seinen Informationen zufolge den überzeugenden Beweis antritt, dass der Konflikt zwischen Ost und West älter als die Kreuzzüge, der Islam und das Christentum ist. Vielmehr führe es mit dem antiken Historiker Herodot und dessen Beschreibung der Perserkriege von 2500 Jahren den ersten Chronisten dieses Konflikts an. Mit großer Begeisterung hat sich der Rezensent von Tom Hollands perfekt recherchiertem Geschichtsthriller zu den Priestern in Babylon, der Geheimpolizei Spartas, in die Luxusgärten der Perser mit ihrem Großkönig Dareios und schließlich zu Themistokles, mitnehmen lassen, der die antike Supermacht aus dem Osten in die Schranken gewiesen habe. Doch zielt das Buch aus Sicht des Rezensenten nicht allein auf die im Vordergrund erzählte Geschichte, sondern macht für ihn auch überzeugend anschaulich, wie die Geschichte der Perserkriege als "Urbild des Triumphes der Freiheit über die Sklaverei" zu einem der Gründungsmythen der europäischen Zivilisation geworden ist.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2008

Das Vorwort spuckt große Töne, allzu große, wie Andreas Kilb findet, schon weil der Gegenstand - die Perserkriege - bedeutend genug ist, auch ohne Tom Hollands Hinaufbehauptung ins Maximalistische. Es geht dann aber erst einmal angenehmer weiter, kann der Rezensent beruhigen. Holland kennt sich aus und fasst sich knapp und aktualisiert auch nicht so verantwortungslos herum, wie er es im Vorwort getan. Am glänzendsten gelingt, so Kilb, die Beschreibung der Schlacht von Marathon, da perlt "Angstschweiß" von den Seiten des Buches. Es bleiben dennoch Schwächen, jedenfalls Unausgewogenheiten, moniert der Rezensent. Mit den Spartanern könne Holland ersichtlich nicht viel anfangen. Und, problematischer noch: Die Perser, um die es doch eigentlich gehen sollte, verschwinden je länger, je mehr aus dem Fokus, um wieder den Griechen das Feld zu überlassen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.10.2008

Mit Begeisterung hat der hier rezensierende Althistoriker Stefan Rebenich dieses Buch seines britischen Kollegen aufgenommen, der sich darin des Kampfes der Griechen gegen die Perser annimmt. Als Kampf zwischen Okzident und Orient, zwischen West und Ost findet Rebenich das höchstspannend, die Geschehnisse von Salamis, Marathon und Thermopylenpass nicht nur aktuell, sondern geradezu "zeitgeschichtlich". Nicht zuletzt auch, weil er - d'accord gehend mit Holland - in Osama bin Laden einen Wiedergänger der persischen Großkönige mit ihrem imperialen Herrschaftsanspruch sieht. Schließlich lobt Rebenich das Buch als "wunderbares Lesevergnügen" mit packenden Schlachschilderungen und großartigen Charakterisierungen. Seine Empfehlung begleitet der Hinweis, dass schon der Führer in seinen letzten Tagen den Spartanerkönig Leonidas verherrlichte.