Sophie Passmann

Pick me Girls

Cover: Pick me Girls
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2023
ISBN 9783462004205
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ich bin nicht so wie andere Frauen", ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht, sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst - man ist nicht so dünn und hat keine so gute Haut wie alle anderen Frauen. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert, die zwar nirgendwo geschrieben steht, aber als allgemeingültig gilt: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2023

Rezensentin Marianna Lieder wird nicht froh mit Sophie Passmanns Buch über eine ganz bestimmte Sorte Frau. Über das "pick me girl" erfährt Lieder im Buch zwar einiges, doch gelingt der Autorin weder ein erhellender Zusammenhang, eine Konsequenz im Denken noch die Abkehr von Geschlechterklischees. Im Gegenteil, findet Lieder. Indem sie zwar kurzweilig, aber auch reichlich schnoddrig die Netzkultur von Botox bis Shitstorm durchforstet, um das "pick me girl" zu charakterisieren, und auf ihr Teenagerdasein zurückschaut, festigt sie nur die Klischees, die sie eigentlich auflösen möchte, ärgert sich die Rezensentin. Der Rest sind Banalitäten, schimpft sie.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 27.09.2023

Sophie Passmanns Buch über "Pick Me Girls", Frauen, die andere Frauen vor Männern entwerten, konnte die Rezensentin Susanne Billig nicht überzeugen. Passmann erzählt von ihrem persönlichen Schicksal, wie sie sich immer schon für ihren Körper geschämt hat und in eine Esstörung abglitt, lesen wir. Billig stößt sich jedoch an der  "monothematischen Ich-Bezogenheit": Passmann nennt keine Fakten oder Daten und überträgt ihre Empfindungen pauschal auf alle anderen Frauen, bemerkt die Rezensentin. Ein Buch, das sich "mit jeder Seite zäher" liest und scheinbar nur auf die schnelle Verwertung für Passman-Fans ausgelegt ist, schließt sie.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 13.09.2023

Laut Rezensentin Hannah Lühmann führt Sophie Passmann in ihrem Buch "Pick me girls" vor allem vor, dass sich der Feminismus an einem toten Punkt befindet. Die Rezensentin kann einigen Stellen im Buch durchaus etwas abgewinnen, so findet sie Schilderungen von schmerzhaften Erfahrungen aus Passmanns Teenager-Zeit bewegend, weil sie universell von jeder Frau nachvollzogen werden könnten. Interessant findet Lühmann auch, wenn Passmann das Frauenbild in Serien wie "Fleabag" dekonstruiert und zeigt, dass statt Authentizität nur "eine neue Form von Künstlichkeit" geschaffen wird. Allerdings sind es nur wenige Stellen, an denen der Text den persönlichen Kosmos Passmanns verlässt, meint Lühmann. Wirkliche, tiefe Erkenntnisse bleiben aus, was man auch daran erkenne, dass sich die einzige Debatte, die der Text bisher in der Öffentlichkeit aufgeworfen hat, um Passmanns Botox-Behandlung drehte. Dass solche Nichtigkeiten so viel Aufmerksamkeit bekommen, zeigt Lühmann, in welcher Krise sich der Feminismus befinde, was der Text für sie eher unfreiwillig verdeutlicht.