Simon van der Geest

Krasshüpfer

(Ab 12 Jahre)
Cover: Krasshüpfer
Thienemann Verlag, Stuttgart 2016
ISBN 9783522184250
Gebunden, 240 Seiten, 12,99 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Große Brüder denken oft, dass sie was Besonderes sind. Sie denken, sie können dir sagen, was du zu tun hast. Bei meinem Bruder ist das jedenfalls so. Jeppe will sich meinen geheimen Keller unter den Nagel reißen. Und bevor er alles kaputtmacht, werde ich dir unser Geheimnis erzählen. Du sollst aber verstehen, was ich bei dir ablade. Wenn du das hier gelesen hast, gibt es keinen Weg zurück!

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.10.2016

Mit "Krasshüpfer" liest Rezensentin Sieglinde Geisel das Tagebuch eines einsamen Jungen, dessen Familie nach dem Tod des Bruders auseinanderfällt. Einen leisen Trost findet der Erzähler bei seinen Ameisen, doch auch diese sollen ihm nun vom älteren Bruder weggenommen werden. Auf "komplizenhafte Weise" fühlt sich die Rezensentin in das Geschehen gezogen, wird Freundin des Jungen und Mitwisserin eines Geheimnisses, das die Familie zu erdrücken scheint. Dass van der Geests eigenwillig komponierter Roman die Rezensentin überzeugt hat, können wir nur ahnen, wenn sie beschreibt wie sie davon gefangen genommen wurde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.05.2016

In Simon van der Geests "Krasshüpfer" hält der elfjährige Hidde ein vertrauliches Zwiegespräch mit seinem Tagebuch und erzählt seine Geschichte, erklärt Siggi Seuß. Hidde erzählt von seinen Problemen mit Jeppe, seinem großen Bruder, der ihn triezt und manchmal sogar schlägt, er erzählt von seiner Mutter, die fast nur noch arbeitet, von seinem ältesten Bruder Ward, der tot ist, worüber Hidde aber erst ganz am Ende des Buches mehr verrät, fasst der Rezensent zusammen. Vor allem beschreibt der Junge aber die Insekten, die er im Keller hält, die er umsorgt, beobachtet und mit denen er spricht, wenn er sonst keinen zum Reden hat, so Seuß. Die Vertraulichkeit, die durch das "Du" im Tagebuch und durch die authentische Kindersprache entsteht, die dramatische Familiengeschichte und das düstere Geheimnis, das sie belastet, das alles fügt sich zu einem wirklich hervorragenden Jugendbuch zusammen, findet der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 19.03.2016

In Simon van der Geests "Krasshüpfer" können die Insekten weder sprechen noch sind sie überlebensgroß, eine wichtige Rolle spielen sie trotzdem, verrät Norbert Zähringer. In Tagebucheinträgen berichtet der junge Hidde von einem heftigen Streit mit seinem Bruder um den Keller ihres Hauses, Hidde hat seine Insektensammlung dort unten, aber sein Bruder Jeppe möchte ihn für sein Schlagzeug beanspruchen, fasst der Rezensent zusammen. Im Laufe des Buches stellt sich dann heraus, dass der Streit eigentlich um den verstorbenen ältesten Bruder kreist, erklärt Zähringer. Van der Geest erzählt den Kampf der Brüder eindringlich und präzise und löst ihn am Ende wohltuend auf, lobt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2016

Rezensent Fridtjof Küchemann gibt die Brudergeschichte aus Simon van der Geests Kinderbuch wieder, so gut er kann. Nicht ohne für Kinder ab 11, möchte man meinen, was da an unterschwelligen Rivalitäten und Beschädigungen ans Licht drängt. Buchstäblich, denn der Hauptort der Handlung ist ein Keller im Haus der Familie, um den sich zwei Brüder streiten und in dem einst ihr älterer Bruder ums Leben kam, wie bleibt vorerst offen. Die Geschichte, erklärt Küchemann, kommt als Tagebuch des elfjährigen Hidde daher, erzählt dessen Liebessorgen und die erbitterte Fehde mit dem Bruder. Das Gespür des Autors für die kindliche Perspektive, Gefühls- und Vorstellungswelt findet der Rezensent bemerkenswert.
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