Shomon

Das Tor der Klause zur Bananenstaude. Haiku von Bashos Meisterschülern Kikaku, Kyorai, Ranetsu
Cover: Shomon
Dieterichsche Verlagsbuchhandlung, Main 2000
ISBN 9783871620508
Gebunden, 223 Seiten, 20,45 EUR

Klappentext

Herausgegeben und aus dem Japanischen übertragen von Ekkehard May. Liest man Bashos Gedichte in einer westlichen Übersetzung, kann leicht der Eindruck entstehen, die Einfachheit dieser immerhin 400 Jahre alten Gedichte impliziere poetische Anspruchslosigkeit. Aber gerade das Gegenteil ist wahr, denn wie stets ist poetische Unmittelbarkeit Ergebnis einer komplexen Rhetorik. Das können die deutschen Leser nun anhand dieser Anthologie überprüfen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.05.2003

Der Rezensent Thomas Köster ist schlichtweg begeistert von dieser nun abgeschlossenen zweibändigen Haiku-Anthologie, die mit so großen Namen wie Kikaku, Kyorai und Ransetsu aufwarten kann. Zehn Dichter sind insgesamt in der Anthologie vertreten, so Köster, und es handelt dabei um die zehn Meisterschüler des japanischen Haiku-Meisters Basho, die als Dichterschule Shomon bekannt sind. Dass deren "wundervoll präzise Kurzdichtung von artistischer Meisterschaft" in der vorliegenden Augabe so glänzen können, verdanke sich unter anderem dem Anhang, der zu jedem Haiku einen erläuternden Text biete, vor allem aber der zu Recht preisgekrönten Übersetzung von Ekkehard May, die dadurch besticht, so der Rezensent, dass "sie das krampfhaft Verwachsene früherer Übersetzungen beschneidet und den Ballast falscher pathetischer Schmückungen aus den klaren, sprachlich schlichten Bildern fegt".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.07.2001

Noch bevor er sich der "vorzüglichen Anthologie" widmet, an der er dem Leser die komplexe Rhetorik dieses "universellen poetischen Ideals" zu erfahren empfiehlt, ist Hans Jürgen Balmes so freundlich, uns die Kunst des Haiku näher zu bringen. Einzelne Elemente des Haiku, wie die unprätentiöse Darstellung des Vergänglichen (sabi), die Miniatur und der Bezug zur Jahreszeit (kigo), stellt der Rezensent anhand der drei versammelten Bash-Schüler und ihrer Arbeiten vor. Am Schluss noch ein brauchbarer Tipp vom Haiku-Kenner Balmes: Der Band "Sarumino" (gleichfalls Dieterichsche Verlagsbuchhandlung) und die Möglichkeit, "das Zusammenspiel von Intuition und Improvisation, von Regelwerk und Variation" dieser Kunst genauer zu beobachten, der "vertrackten Unmittelbarkeit des Haiku" auf die Schliche zu kommen, indem man das Buch neben die vorliegende Anthologie stellt.