Sabahattin Ali

Yusuf

Roman
Cover: Yusuf
Dörlemann Verlag, Zürich 2014
ISBN 9783038200024
Gebunden, 362 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Türkischen von Ute Birgi. Yusuf wacht neben seinen ermordeten Eltern, als ihn Salahâttin Bey in einer Herbstnacht des Jahres 1903 findet. Der Landrat zögert nicht und nimmt den Jungen an Sohnes statt bei sich auf. Was gut gemeint, wenn auch nicht selbstlos ist, bedeutet für Yusuf vor allem Demütigung. Er gehört nicht hierher, er ist und bleibt ein Fremder. Yusuf ist ein Kämpfer, wenn auch ein schweigsamer. Er widersetzt sich dem Sohn des Fabrikanten wie seiner Stiefmutter. Früh verbündet er sich mit Muazzez, seiner Stiefschwester, die er später gegen den Willen aller nur nicht gegen ihren zur Frau nimmt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.06.2014

Den jüngst auf Deutsch erschienen, im türkischen Original bereits 1937 publizierten Erstlingsroman von Sabahattin Ali liest Angela Schader mit Erstaunen darüber, dass der Autor in einer wohl teilweise autobiografischen Geschichte den Helden einmal mehr das "Jammertal der seelischen Impotenz" durchschreiten lässt. Dies, obgleich Schader die Hauptfigur, anders als in den anderen Romanen des Autors, ganz und gar nicht blässlich erscheint, wenn sie auch als Waise eingeführt wird. So statisch das Charakterbild der Figur Schader erscheint, so rasant kommt ihr die Handlung vor, die Ali um seine Figur als eine Art Bildungsgeschichte inszeniert. Ob das eine Leseempfehlung ist, wird allerdings nicht so recht deutlich.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2014

Das ist mal eine Aufforderung an den Leser: Einfach über die Schwächen wie Handlungsverödung, Perspektivverwirrung und Figurenklischees hinweglesen, rät Astrid Kaminski, dann klappts auch mit diesem Roman von Sabahattin Ali. Dann nämlich, versichert die Rezensentin, locken der bei uns eher unbekannte Autor und sein Romanerstling von 1937 mit sozialkritischem Realismus, viel Milieu und sogar einer Liebestragödie mit italowesternhaftem Machogehabe. Hinter der Schilderung einer traumatisierten Adoleszenz in der anatolischen Provinz verbirgt sich laut Kaminski zwar keine Weltliteratur, aber Humor, ein pointierter Stil und ein zeitloser Stoff.
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