Roman Herzog

Wie der Ruck gelingt

Cover: Wie der Ruck gelingt
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2005
ISBN 9783421059277
Gebunden, 152 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Niemand bestreitet mehr, dass Deutschland Reformen bitter nötig hat. Heftig umstritten sind jedoch die Reforminhalte, insbesondere die Frage, wer und in welchem Umfang ihre Folgen tragen soll. Doch was an Staat, Wirtschaft und Gesellschaft muß sich eigentlich ändern, damit unser Gemeinwesen überhaupt reformfähig wird? Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog beantwortet genau diese Frage, deren Lösung die entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass unser Land wieder stark wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.2006

Der hier rezensierende Historiker Arnulf Baring legt deutschen Lesern das Buch des ehemaligen Bundespräsidenten sehr ans Herz, da es in sieben Kapiteln den Weg zur "Wiedergewinnung der innerdeutschen Fitness" skizziere. In diesem Zusammenhang hebe Roman Herzog besonders die zentrale Rolle der Bildungspolitik hervor, lege die Finger in strukturelle Wunden des deutschen Bildungssystems. Auch an anderen Stellen scheut er sich Baring zufolge nicht, "unkonventionell zu denken". Auch zum "Clash of Civilizations" äußere er sich und halte in dessen Folge längerfrstig sogar militärische Auseinandersetzungen für vorstellbar, Europa jedoch dafür nicht gerüstet. Im Übrigen lasen sich Herzogs Ausführungen für Baring nicht viel anders als Angela Merkels erste Regierungserklärung. Aber auch das scheint ein Qualitätsmerkmal zu sein.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.09.2005

Vor acht Jahren hat Roman Herzog im Hotel Adlon seine berühmte Ruck-Rede gehalten und legt jetzt, da sich seinem Eindruck nach nichts bewegt hat, unverzagt nach, protokolliert Rezensent Matthias Arning. Herzog sieht nach wie vor Klärungsbedarf, wenn es darum geht, "auf welchen Gebieten und in welcher Form sich der Staat in die Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft einmischen darf". Solche Aufgabenstellungen seien Herzog zufolge "dringend nötig", insbesondere "erhebliche Korrekturen" bei der sozialen Marktwirtschaft. Mit seiner als "Pamphlet" angelegten stichwortartigen Problemübersicht führe Herzog, erinnert der Rezensent, zugleich seine Arbeit als Leiter einer von Angela Merkel im Jahr 2003 eingesetzten Kommission fort, die ein Programm zur "Reform der sozialen Sicherungssysteme" vorschlagen sollte. In seiner vorliegenden Ruck-Anweisung thematisiere Herzog erneut die aus seiner Sicht notwendigen Reformfelder wie Bildungspolitik, Förderalismus und parlamentarische Arbeit des Bundestages. Den Bundestagsabgeordneten schreibt Roman Herzog ins Stammbuch, dass gerade in unübersichtlichen Zeiten "das Volk" auf "Orientierungshilfen" warte. Dem Rezensenten fehlt es bei solcher fortgesetzten Ermahnerei und Mutmacherei an konkreten Aussagen, "mit wem eigentlich sich der frühere Präsident so behutsam auseinander setzt".