Rainer Bucher

Christentum im Kapitalismus

Wider die gewinnorientierte Verwaltung der Welt
Cover: Christentum im Kapitalismus
Echter Verlag, Würzburg 2019
ISBN 9783429053758
Kartoniert, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Der Sieg des kulturell hegemonialen Kapitalismus bedeutete einen ungeheuren individuellen wie gesellschaftlichen Freisetzungsprozess. Zugleich errichtete der Kapitalismus eine neue, noch subtilere Herrschaftsstruktur bis in das Innerste des Subjekts, als es die christlichen Kirchen je vermocht hatten.Wie im Kapitalismus bestehen, ohne ihm zu verfallen? Rainer Bucher zeigt, dass gerade das Christentum Ressourcen hierfür bereithält. Gegen die "gewinnorientierte Verwaltung der Welt" hat das Christentum die paradoxalen Spannungen menschlicher Existenz freizulegen: zwischen Jetzt und Noch-nicht, Individuellem und Gesellschaftlichem, Freiheit und Gnadenbedürftigkeit. Das geht nur situativ, risikoreich und als offenes Freiheitsprojekt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2019

Der hier rezensierende katholische Theologe und Ökonom Bernhard Emunds hat dieses Buch des katholischen Pastoraltheologen Rainer Bucher durchaus interessiert gelesen - wenngleich er Bucher in wesentlichen Punkten nicht zustimmen möchte. Daran, dass die Kirchen nicht nur als Institution, sondern auch für "individualisierende" Bedürfnisse der Menschen an Macht verloren haben, herrscht auch für Emunds kein Zweifel. Wenn Bucher dann aber davon spricht, dass das "unternehmerische Selbst" im Kapitalismus die "fromme und moralische Selbstoptimierung" verdrängt habe, wird es dem Kritiker zu allgemein. Vor allem aber stört ihn der Lösungsansatz des Autors: Damit, dass Bucher vorschlägt, dem Kapitalismus durch "kreative Praktiken wie Tanz und Spiel" oder durch situative Glaubens-Momente in Kirchen und Klöstern zu trotzen, wird der Kritiker nicht recht glücklich.
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