Paolo Teobaldi

Der Duft der Dinge

Roman
Cover: Der Duft der Dinge
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2001
ISBN 9783935890045
Gebunden, 224 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Peter Klöss. Nachdem Tizio von seiner Frau verlassen worden ist, macht er sich daran, die gemeinsame Wohnung auszumisten. Dabei rufen all die Sachen, die Lia in dreißig Ehejahren angesammelt hat, ihm immer wieder ihr gemeinsames Leben in Erinnerung. Er beginnt zu verstehen, wie sehr das Miteinander der Menschen von den Dingen, die uns umgeben, geprägt wird. Just als er seinen Befreiungsputz zu Ende bringt, erfährt Tizio von seiner Zwangsversetzung zur städtischen Müllabfuhr. Dort bringt er es bis zum Leiter einer Mülldeponie, an der er ein bahnbrechendes Projekt realisieren möchte: Bohrungen sollen die zu Abfall gewordenen Gegenstände vergangener Zeiten zu Tage fördern, damit diese Zeugnis ablegen von der Geschichte der Nation ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.02.2002

Liebe geht nicht nur durch den Magen, sondern auch durch die Nase. Ein ungewöhnliches Beispiel dafür ist wohl Paolo Teobaldis neuer Roman, wo die Geschichte einer (gescheiterten) Ehe in einen Zusammenhang zu einer Müllgeschichte gesetzt wird. Martin Krumbholz berichtet von den eng miteinander verbundenen Strängen der Erzählhandlung, die um einen Mann kreist, der sich nach dem Scheitern seiner Ehe nach und nach von allen (schlecht riechenden) Gegenständen trennt, die er in dreissig Ehejahren gemeinsam mit seiner Frau angehäuft hat, aber auch von dessen gesellschaftlichen Abstieg vom Lehrer zum Arbeiter in verschiedenen Ressorts der Stadtreinigung. Theobaldi habe hier "mit leichter Hand" das Genre des "postmaterialistischen Gebrauchsgütervernichtungs- und Entsorgungsromans" geschaffen, konstatiert Krumbholz, ob ihm der Roman jedoch gefällt, verrät er nicht.

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