Otto von Bismarck

Otto von Bismarck: Gesammelte Werke - Neue Friedrichsruher Ausgabe

Abteilung III: 1871-1898. Schriften. Band 2: 1874-1876.
Cover: Otto von Bismarck: Gesammelte Werke - Neue Friedrichsruher Ausgabe
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2005
ISBN 9783506713506
Gebunden, 710 Seiten, 66,00 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Rainer Bendick. Die Dokumente zeigen die enge Verschränkung von Innen- und Außenpolitik in Bismarcks alltäglicher Arbeit als Reichskanzler, preußischer Ministerpräsident und Außenminister. Das zentrale innenpolitische Thema jener Jahre, der Kulturkampf, motivierte zahlreiche außenpolitische Initiativen, die Bismarck als Argument für die Durchsetzung innenpolitischer Projekte, etwa für die Verschärfung des Strafgesetzbuches, benutzte. Mit Blick auf den Kulturkampf zeigt sich, dass Bismarck selbst - auch unter dem Eindruck geplanter und ausgeführter Attentate gegen seine Person - wiederholt schärfere Maßnahmen gegen die Katholiken - Amtskirche wie Laien - anregte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.12.2005

Aufschlussreich findet Rezensent Eckart Conze den nun vorliegenden zweiten Band der Neuausgabe der Gesammelte Werke Otto von Bismarcks, der die Jahre 1874 bis 1876 umfasst. Er würdigt die Edition als ein ambitioniertes Unternehmen, das die Defizite der glorifizierenden alten Friedrichsruher Ausgabe aus den Jahren 1924 bis 1935 ausgleicht und die jüngere Bismarck-Forschung berücksichtigt. Der Schwerpunkt der von Rainer Bendick bearbeiteten und eingeleiteten 466 Einzeldokumente des zweiten Bandes sieht Conze bei der Außenpolitik. Die Dokumente belegen für Conze wieder einmal die Fragwürdigkeit des Bildes vom friedliebenden Vermittler Bismarck. Darüber hinaus gewährten sie tiefe Einblicke in Bismarcks politisches Selbstverständnis und sein Verhältnis zu Kaiser Wilhelm I. Sie zeigten zudem, wie Bismarck das Parlament gegen den Monarchen einzusetzen und auszuspielen verstand und wie er Konflikte sehenden Auges herbeiführte, um dann als Vermittler auftreten zu können.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2005

Die Ära Bismarck zwischen 1871 und 1890 gilt bis heute als eine Zeit des Friedens, des Ausgleichs und der Saturiertheit, meint Rezensent Rainer F. Schmidt. Ein Blick in den zweiten Band der Neuen Friedrichsruher Ausgabe der Gesammelten Werke Bismarcks (1874-1876) aber belehrt Schmidt zufolge eines besseren. Seiner ausführlichen Darstellung nach belegen die 466 darin versammelten Dokumente, dass diese Sicht der Dinge nicht mit der tatsächlichen Politik der siebziger Jahre übereinstimmt. So sieht Schmidt in Bismarcks mit Russland eingegangenem Bündnis zur Zähmung des revanchebereiten Frankreichs nicht gerade einen Musterbeispiel defensiver Status-quo-Sicherung. Zahlreiche wichtige politische Schriftstücke Bismarcks und seiner engsten Mitarbeiter zeigten auf, wie rigide Bismark in den 1874 bis 1876 seine Politik betrieb. Ein großes Lob spricht der Rezensent der "vorzüglichen und instruktiven Einleitung" aus.
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