Nicholas Christopher

Eine Reise zu den Sternen

Roman
Cover: Eine Reise zu den Sternen
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2002
ISBN 9783608932683
Gebunden, 661 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Roberto de Hollanda und Pociao. In einem New Yorker Planetarium wird ein 10-jähriger Junge entführt. Seine Tante, in deren Begleitung er sich befand, wird von schweren Schuldgefühlen geplagt. Sie beginnt nach dem Kind zu suchen, aber es gibt keinerlei Spuren... Dieser Roman verfolgt den Weg dieser beiden Menschen, deren Schicksal miteinander verwoben ist, auch wenn sie fünfzehn Jahre lang nichts von einander wissen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.05.2003

Einen "großformatigen Familienentzweiungsroman" nennt Rezensent Wolfgang Schneider diesen Roman von Nicholas Christopher. Vor allem der Ideenreichtum und die vielen schillernden Figuren, die Christopher auftreten lässt, haben Schneider gefallen. Zwischen Las Vegas und Saigon, Griechenland und Honolulu entwickle der Roman eine Weltläufigkeit, wie man sie in deutschen Romanen selten finde, lobt Schneider, dem Christopher schieres epische Durchhaltevermögen imponiert. Er charakterisiert Christopher als "magischen Realisten der nordamerikanischen Art" und "enzyklopädischen Autor", der über Astronomie ebenso wohlinformiert und unterhaltsam schreiben könne wie über Spinnenforschung und B-52-Bomber. Aber trotz aller Neugier auf den Fortgang der Handlung nehme man zum Bedauern Schneiders "nicht wirklich Anteil an den überkomplexen Schicksalswegen", weil das Zwischenmenschliche ohne Nuance beschrieben werde, resümiert der Rezensent. "'Eine Reise zu den Sternen' ist ein Romanuhrwerk, das über 660 Seiten präzise abschnurrt, dabei aber ziemlich mechanisch klingt."
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.10.2002

"Erzählerisch gelungen" findet Rezensent Kolja Mensing im Aufmacher zur Herbstbeilage der taz diesen Roman von Nicholas Christopher, der "das Amerika der Sechziger- und Siebzigerjahre wie eine Projektion in der Kuppel eines Planetariums vorüberziehen lässt". Sein Lob gilt allen Ebenen des Romans. Sowohl die poetische Sprache, die Fantastisches und Übersinnliches sehr schön und gleichzeitig realitätsnah, ja fast "zwangsläufig? wie die Bewegungen der Gestirne am Himmel" beschreibe, als auch die Handlung und die Beschreibung der Charaktere lassen den Rezensenten begeistert zurück. Über die Figuren des Roman schwärmt Mensing, sie setzten sich "aus glitzernden Einfällen und funkelnden Gedanken" zusammen. So entsteht eine Geschichte, in der Menschen sowohl nach ihren Ursprüngen forschen als auch ihre Zukunft suchen. Dabei geht es nach Mensing "um nichts anderes geht als um die Gabe, angesichts des Nichts nicht zu erstarren, sondern Geschichten zu erzählen". Ein "beängstigend perfekter Roman" ist da entstanden, der genug Schönheit und Tiefgang besitzt, um in seiner Perfektion nicht zu technisch zu wirken - so das begeisterte Fazit des Rezensenten.