Mohsin Hamid

Exit West

Roman
Cover: Exit West
DuMont Verlag, Köln 2017
ISBN 9783832198688
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Monika Köpfer. In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, in einem muslimisch geprägten Land, das am Rande eines Bürgerkriegs steht, in einer Stadt, die namenlos bleibt, lernen sie sich kennen: Nadia und Saeed. Sie hat mit ihrer Familie gebrochen, fährt Motorrad, lebt säkular und trägt ihr dunkles Gewand nur als Schutz vor den Zudringlichkeiten fremder Männer. Er wohnt noch bei seinen Eltern, ist eher schüchtern und nimmt die Ausübung seiner Religion sehr ernst. Doch während die Stadt um sie herum in Flammen aufgeht, sich Anschläge häufen und die Sicherheitslage immer prekärer wird, finden die beiden zusammen. Sie wollen eine gemeinsame Zukunft, in Freiheit. Und da sind diese Gerüchte über Türen, die diejenigen, die sie passieren, an ferne Orte bringen können. Doch den Weg durch diese Türen muss man sich mit viel Geld erkaufen. Als die Gewalt weiter eskaliert, entscheiden sich Nadia und Saeed, diesen Schritt zu gehen. Sie lassen ihr Land und ihr altes Leben zurück ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Rezensentin Meredith Haaf bewundert die Reife des Textes von Mohsin Hamid. In dem Roman geht es um Liebe vor dem Hintergrund der Verzweiflung, erklärt die Rezensentin. Die gleichfalls im Buch behandelten Themen Flucht und Exil treten für sie dahinter zurück. Die Allgemeingültigkeit der emotionalen Verwerfungen und persönlichen Utopien, die der Autor in seinem Buch mit der politischen Krise und dem gesellschaftlichen Kollaps verknüpft, scheint Haaf evident. Sprachlich überzeugt sie Hamid mit einem Wechsel aus beherrschter Distanziertheit und tiefer psychologischer Einsicht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017

Rezensent Hubert Spiegel entdeckt Botschaften zur Flüchtlingskrise in Mohsin Hamids Buch, für den Rezensenten ein Zwitter aus Zeitroman, Parabel, Dystopie, Utopie, Legende und Liebesgeschichte. Wie der aus Lahore stammende und in den USA ausgebildete Autor auf seine Heimat zurückblickt, findet Spiegel aufschlussreich. Drastisch wie behutsam erscheint ihm Hamids Zugriff auf seine Geschichte um Liebe, Flucht und Exil. Die damit verbundenen Ängste und Hoffnungen weiß ihm der Autor zu vermitteln. In der Tragik des Geschehens, dem Scheitern der Figuren, erkennt Spiegel auch einen Triumph.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.09.2017

Rezensentin Katharina Granzin liest Mohsin Hamids Migrationsgeschichte als modernes Märchen. Was der Rezensentin zunächst wie eine beliebige Liebesgeschichte erscheint, irritiert sie bald durch die Merkmale bedrohter Existenzen, Krieg und Flucht. Dass Hamids Protagonisten schlicht durch Türen gehen, um in andere Länder zu gelangen, findet sie gewöhnungsbedürftig. Ebenso die Perspektive des Autors auf ein angesichts von Migrantenmassen paranoides London. Als Lehre aus der Lektüre nimmt Granzin die melancholische Einsicht mit, dass der Mensch im Grunde nirgends zu Hause und die dauernde Wanderschaft sein Schicksal ist.