Matthias Matussek

Das katholische Abenteuer

Eine Provokation
Cover: Das katholische Abenteuer
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2011
ISBN 9783421045140
Gebunden, 368 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Nichts wühlt die Welt derzeit so auf wie die neuen Kämpfe um Religion und Glauben. Da ist der fundamentalistische Terror. Da ist die Reizfigur des Papstes. Da sind die Angriffe der Wissenschaften auf Glaubensbastionen. Der streitbare Katholik und Spiegel-Autor Matthias Matussek hat aus seinen Grundüberzeugungen nie einen Hehl gemacht. In seinem neuen Buch hält er der hedonistischen Moderne eine politisch inkorrekte Gardinenpredigt über die "Sieben Todsünden". Er erläutert, warum Lügen in der Politik nicht lohnen. Er fühlt Gregor Gysi beim Katholikentag auf den Zahn. Er beschreibt die Nacht, in der der alte Papst starb und beobachtet den neuen beim Besuch in seinem Heimatdorf. Er schildert Baptisten und orthodoxe Juden in den USA wie Favela-Priester in Rio de Janeiro.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.07.2011

Der hier rezensierende erklärte Protestant Friedrich Wilhelm Graf geht mit dem Autor ebenso hart ins Gericht, wie dieser es in den hier zum Buch kompilierten Essays mit den Protestanten macht. So klar Graf der Furor Matthias Matusseks als subjektive Polemik im Stile eines Don Camillo erkennbar ist, so eindeutig scheint ihm auch Matusseks Grundproblem. Die vom Autor so "wunderbar" memorierte schöne heile Kindheitswelt im Schoß eines katholischen Elternhauses, als Messdiener und Papstfan, und Matusseks Talkshow-tauglicher Katholizismus ist laut Graf eben nur eine recht seichte Angelegenheit, eine Art theologisches Dschungelcamp. Von Glaubenslehre und biblischer Vorstellungswelt dagegen hat der Autor seiner Meinung nach keinen Schimmer, ebenso wenig wie er Lösungsvorschläge zur Glaubenskrise bereithält.Der von Matussek beklagten Protestantisierung des Katholizismus, meint Graf, ist so nicht beizukommen. Paul Josef Kardinal Cordes hat das Buch als "Impuls zum Apostolat" gepriesen - für den Rezensenten ein Zeichen für die intellektuelle Krise des deutschen Katholizismus.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.05.2011

Nein, zum katholischen Glauben konvertiert Alexander Wallasch nicht wegen dieses Buchs, für Erhabenheit und Humanismus sind ihm sein Altgriechisch und Kindheitserinnerungen an Epidauros genug. Allerdings, das muss er sagen, wie Matthias Matussek seinen Katholizismus hier verteidigt, anschwärmt und feiert, das hat was. Von Provokation, aber auch von anschaulicher Selbstbeobachtung und Reportage. Was hat Wallasch also gewonnen? Eine gescheite Unterhaltung des Autors mit Safranski, die Erkenntnis, dass Religion ein Identitätsmerkmal sein kann (mit dem sich der Autor vom Islam absetzt) und dass hier jemand seinen Augustinus ablegt, massentauglich, instantartig. Das alles findet Wallasch mitreißend, unterhaltsam, bereichernd. Nur den Papst muss er darum nicht anhimmeln.
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