Martin Rees

Das Rätsel unseres Universums

Hatte Gott eine Wahl?
Cover: Das Rätsel unseres Universums
C.H. Beck Verlag, München 2003
ISBN 9783406509001
Gebunden, 219 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Thomas Filk. Ist unser Universum eher "lebensfeindlich", oder begünstigt es die Entstehung von Leben? Ist Leben Zufall, Vorsehung oder Notwendigkeit? Die Antworten auf diese Fragen hängen davon ab, wie man zuvor eine andere Frage beantwortet, die schon Albert Einstein stellte: "Hätte Gott die Welt auch anders erschaffen können?" Beantwortet man diese Frage mit "Ja", wofür es einige gute Argumente gibt, so hat das faszinierende Konsequenzen, die uns Martin Rees gut verständlich erläutert. Unser Universum wäre dann nur eines unter vielen, unsere Naturgesetze nicht mehr als lokal geltende "Verordnungen", unsere kosmische Heimat ein möglicherweise besonderer, vielleicht sogar einmaliger Ort, dessen maßgeschneiderte Naturgesetze die Entstehung von Leben ermöglichten.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Auf der rückwärtigen Innenseite des Umschlags von "Das Rätsel unseres Universums" sieht man einen höchst eleganten Herrn in einem leuchtend weißen Hemd mit prächtigen Manschettenknöpfen. Er lächelt. Ein gewitzteres Lächeln kann man lange suchen. Martin Rees, geboren 1942, ist Königlich-Britischer Hofastronom und zählt - so der Klappentext - "zu den angesehensten Astrophysikern der Gegenwart". Jedenfalls zählt er zu den ganz wenigen Autoren seines Berufsstandes, deren Bücher ich zu Ende gelesen habe. Das ist kein Vorwurf an die Autoren, sondern ein Eingeständnis nicht nur meiner Ignoranz, sondern meiner Verständnislosigkeit. Es ist blamabel, auch hundert Jahre nach der Relativitätstheorie nicht zu verstehen, was sie besagt...
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.01.2004

Vieles liegt im Dunkeln um uns herum. Oder, mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit gesagt: 96 Prozent. Nicht mehr als vier Prozent nämlich machen, so jedenfalls die in diesem Buch vorgestellten neuesten Erkenntnisse, das uns bekannte Universum aus Sternen, Planeten, Galaxien aus. Der Rest ist, dies ein fast schon alter Bekannter, "dunkle Materie" und, dies ein Faktor, der erst neuerdings in Anschlag gebracht wird, "dunkle Energie". Was genau das ist oder sein soll - abgesehen von einer Notwendigkeit der derzeit gültigen kosmologischen Gleichungen -, weiß keiner, auch der britische Hofastronom Martin Rees nicht. Bis 2010 aber, so seine Prognose, wird es sich dann wohl geklärt haben. Andere Fragen bleiben wohl länger unbeantwortet: die etwa, wie die extremen Unwahrscheinlichkeiten zu erklären sind, die zur Entstehung menschlichen Lebens geführt haben. "Gott" war es nicht, meint Rees, der "Zufall" auch nicht. Vielmehr haben wir es uns mit dem Modell des "Multiversums" zu erklären. Was dann nun wieder ist: Das Buch erklärt's, und es nachzulesen kann nicht schaden, meint der Rezensent Peter Richter, auch wenn er findet, dass Rees den Mund gelegentlich etwas zu voll nimmt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.11.2003

Martin Rees' Auseinandersetzung mit Albert Einsteins Frage, ob Gott die Welt auch ganz anders hätte erschaffen könne, hat Rezensent David Oels außerordentlich fasziniert. Wie Rees die Möglichkeit weiterer und andersartiger Universen erörtert, wie er weiterhin demonstriert, welche Vielzahl von unwahrscheinlicher Rahmenbedingungen zur Entstehung des Menschen nötig waren, findet Oels einfach "erregend". Über die Diskussion dieser Fragen hinaus entwirft Rees zur Freude des Rezensenten eine "profunde und ausnehmend gut verständliche Kosmologie". Rees erzähle von den ersten Sekunden des Weltalls wie über seine fernste Zukunft, von kleinsten Teilchen und größten Sternenhaufen, von unserem Sonnensystem und von unerreichbaren Galaxien. Oels hat's gefallen. Und so findet er ausschließlich lobende Worte für das Buch: Es sei "schnörkellos", "angenehm bescheiden", "sehr gut geschrieben, unterhaltsam und anregend", "nur zu empfehlen". Oels Resümee: Ein Buch, das den Horizont öffnet für die ganz großen Fragen der Menschheit.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.11.2003

Es gibt sie noch, die Großen Denker, und Max Rauner stellt einen von ihnen vor: Martin Rees, von der Queen geadelter Starastronom in Cambridge, "Typus des verantwortungsbewussten Forschers" und nunmehr Nachfolger von Kopernikus und Bruno in der Verbreitung radikaler Thesen über das Universum. Seine kommt in einem populärwissenschaftlichen Büchlein über die Geschichte des Kosmos daher und lautet: Unser Universum ist nicht das einzige - die anderen können wir nur nicht sehen, wegen der unterschiedlichen Raumzeit. Bevor er jedoch dazu kommt, erklärt er noch rasch: "Warum ist das Universum, wie es ist? Warum ermöglichen die Naturgesetze Leben? Weshalb gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?" Und das alles auf 219 Seiten.

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