Marie-Francoise Peteuil

Helen Hessel

Die Frau, die Jules und Jim liebte. Eine Biografie
Cover: Helen Hessel
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt/Main 2013
ISBN 9783895612633
Gebunden, 456 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky. Die gebürtige Berlinerin und spätere Wahlfranzösin Helen Hessel (1886 - 1982) war nicht nur eine faszinierende Zeugin des 20. Jahrhunderts, sondern auch eine mutige Akteurin. Ihr abenteuerliches Leben als Schülerin von Käthe Kollwitz, als langjährige Pariser Modekorrespondentin der Frankfurter Zeitung, Widerstandskämpferin und erste deutsche Übersetzerin von Nabokovs "Lolita" brachte sie in Kontakt mit Persönlichkeiten wie Rainer Maria Rilke, Walter Benjamin und Marcel Duchamp. Aus ihrer offenen Ehe mit dem Schriftsteller Franz Hessel gingen zwei Söhne hervor, einer von ihnen war der weltweit bekannte Autor von "Empört Euch!", Stéphane Hessel. Helen Hessels Leidenschaft aber galt lange Jahre dem besten Freund ihres Mannes, dem französischen Autor Henri-Pierre Roché. Mit ihm erlebte sie ein rauschhaftes Liebesglück, das sie in ihrem "Journal" verewigte. Unter dem Titel "Jules et Jim" erschien 1953 Rochés Roman, der später mit Jeanne Moreau in der Hauptrolle von François Truffaut verfilmt wurde. Auf der Basis von Helen Hessels "Journal", das bei seiner Erstveröffentlichung 1991 in Frankreich für Furore sorgte, gewährt Marie-Françoise Peteuil umfassenden Einblick in eine aufregende Dreiecksgeschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2013

In der Kunst und in der Liebe gescheitert und dennoch ein feuriger, ein glücklicher Mensch. So stellt sich Bettina Engels Helen Hessel vor. Nicht unbedingt nach der Lektüre von Marie-Francoise Peteuils Biografie der großen Muse, eher nach dem Lesen der Briefe und des Tagebuchs. Die gut bebilderte Biografie indes gibt Engels die Möglichkeit, zwischen Truffauts durch Hessels Leben inspirierten Film "Jules et Jim" und der wahren Biografie zu unterscheiden. Und offenbar war Hessels Leben doch eine Spur schräger und faszinierender als die Geschichte bei Truffaut.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.04.2013

Claudia Tieschky begrüßt Marie-Françoise Peteuils Buch über das bewegte Leben von Helen Hessel, deren Beziehung zum Schriftsteller Franz Hessel und zu dessen Freund, dem Pariser Kunsthändler Henri-Pierre Roché, die Vorlage für Truffauts berühmten Fim "Jules et Jim" bildete. Eingehend berichtet sie über das Durcheinander dieser Dreiecksgeschichte, Helens Begegnungen und Freundschaften mit Künstlern wie Rilke, Man Ray, Duchamp und anderen, ihre journalistische Tätigkeiten, ihre Leidenschaft für Automobile. Sie kommt nicht umhin zu bemerken, dass die Autorin sich zwischen dem bekannten Bild Helens als emanzipierter Heldin und der Zerstörung dieses Mythos "fürchterlich verrenken" musste. Auch Peteuils Versuch, die wahre Helen zu entdecken, scheint ihr nicht immer gelungen. So kritisiert sie, dass sich die Autorin immer wieder ohne kritische Distanz auf die Journale von Helen stützt.
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