Marica Bodrozic

Das Wasser unserer Träume

Roman
Cover: Das Wasser unserer Träume
Luchterhand Literaturverlag, München 2016
ISBN 9783630873961
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Er hat keinen Namen. Und er kann nicht sprechen. Der Mann weiß nicht einmal, wo er ist, auch die Zeit ist ihm fremd geworden. Ein ganzes Jahr lang liegt der Namenlose im Koma und übt sich im Erwachen. Mit der Rückkehr in die Welt verbinden sich auf unerwartete Weise seine Sinne. Er erlangt die Fähigkeit, sich umfassend zu erinnern. Ein Unfall, so scheint es, hat ihn in diese rätselhafte Situation gebracht. Er kann seinen Körper nicht bewegen, aber er ist sich dennoch seiner selbst bewusst - und nicht nur das, er kann sowohl die Gedanken als auch die Sehnsucht der anderen lesen. In dieser "höheren Heimat" beginnt er zu ahnen, dass er noch einmal ins Leben und in seinen Körper zurück darf. Denn die Freundschaft eines Mannes und die Liebe zweier Frauen machen ihn zu einem hoffenden Menschen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.12.2016

Sofia Glasl entdeckt viele Deutungsmöglichkeiten in Marica Bodrozics Roman. Wie der komatöse Protagonist im Text Stück für Stück Sprache und Erinnerung wiederfindet, wie die Autorin die Leserin daran teilhaben lässt, das eröffnet für die Rezensentin Fragen nach der Selbsterkenntnis eines Menschen, nach den Grenzen der Sprache oder auch nach den Möglichkeiten der Literatur. Anknüpfend an ihre beiden Vorgängerromane, wie Glasl erläutert, entwirft die Autorin das Ringen der Figur mit ihrem Zustand, mit dem Ich und seinen Einzelteilen in zunehmend klarer Sprache. Wie Gedanken und Bilder langsam Gestalt annehmen und der Verständnisprozess allmählich nachvollziehbar wird, findet die Rezensentin elegant gelöst.
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