Margriet de Moor

Melodie d'amour

Roman
Cover: Melodie d'amour
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446244788
Gebunden, 384 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. In einem Roman aus vier miteinander verknüpften Geschichten erzählt Margriet de Moor von den Spielarten der Liebe: ein alter Mann, der seine Frau über den Tod hinaus liebt, obwohl er sie betrogen und verraten hat; die wahnsinnige Liebe einer Stalkerin; ein junges Mädchen, das seinen Bruder abgöttisch liebt und in der Folge zwei Tote auf dem Gewissen hat; eine Frau, die seelenruhig zusieht, wie ihr Mann sie betrügt. Liebe als Schicksal, Liebe als Obsession, die lebensrettende und die zerstörende Liebe - Margriet de Moor zeigt, wozu die Liebe fähig ist und was sie aus scheinbar besonnenen, vernünftigen Menschen machen kann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.04.2014

Dass Margriet de Moor vieles offen lässt in ihrem jüngsten Roman, einer weiteren Erkundung der Auswüchse des Gefühls, wie Kristina Maidt-Zinke erläutert, scheint der Rezensentin das Salz in der Suppe zu sein. Der episodische Liebesreigen besticht für sie durch die Beschreibung von Liebespathologien, aber auch von pragmatischeren Umgangsformen mit dem Problem. Wenn die Autorin sich mit den Vorgeschichten dieser Irrwege und Gefühlsausbrüche nicht lange aufhält, spricht die Rezensent sogar von literarischer Kunstfertigkeit. Doch wohl auch nur, da de Moor die Konsequenzen schön drastisch ausbuchstabiert, ohne als Beobachterin den Humor zu verlieren. Wie wird die Geschichte erzählt? Das ist hier die Frage. De Moors detailreicher Vorschlag scheint Maidt-Zinke zuzusagen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.03.2014

Vom parfümierten Titel möge man sich nicht in die Irre führen lassen, warnt Rezensentin Bettina Cosack: Mit Romantik ist nicht zu rechnen, wenn sich Margriet de Moor in diesen vier, zu einem Roman verwobenen Erzählungen mit der Liebe befasst, die als tödliches Eifersuchtsdrama, vor allem aber als stetige emotionale Krise gekennzeichnet wird. Zueigen macht sich die Autorin dabei einen knappen, niedrig temperierten Stil und präsentiert dabei mitunter ein "Rondo voller bizarrer Überraschungen", schreibt die Rezensentin, die dieses im folgenden sehr ausführlich kartografiert. De Moors mild sezierender Blick auf das Geschehen bedingt dabei den schlussendlichen Eindruck, dass in Liebesbedingungen das eindeutig Gute eine rare Sache ist, lautet das Fazit Cosacks.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2014

Inhaltlich vielschichtig findet Rezensentin Lena Bopp Margriet de Moors neuen Roman, der laut Bopp eine einzige große Liebesmelodie in Moll ist. Lauter, nun ja, Erniedrigte und Beleidigte schauen zurück. Sterben spielt auch eine Rolle, metaphorisch, erklärt Bopp. Immer wieder liest sie großartige Passagen, aber auch Allgemeinplätze, über Mann und Frau etwa. Gut für den Text wäre gewesen, meint Bopp, auch den Figuren je eigene Stimmhöhen zu geben, eben auch stilistisch vielschichtig zu sein.
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