Marcie Rendon

Stadt, Land, Raub

Cover: Stadt, Land, Raub
Argument Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783867542456
Kartoniert, 240 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jonas Jakob. Fargo, Anfang der 1970er Jahre: Die junge indianische Landarbeiterin Cash geht jetzt aufs College - und dann auf die Suche nach den verschwundenen Mädchen, deren Spur in die Stadt Minneapolis führt. Wo das Verbrechen andere Züge trägt als zu Hause im Red River Valley …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.12.2020

Rezensentin Sylvia Staude begrüßt mit Marcie Rendons Krimiheldin Renee "Cash" Blackbear eine weitere Kandidatin im Reigen der Miss-Marple-Nachfolgerinnen. Die amerikanische Autorin, die in Justizvollzugsanstalten zu den Gründen für die hohe Inhaftierungsrate bei Native-Frauen recherchierte, erzählt hier von der "literweise Bier" trinkenden Studentin Cash, einer Native American, die zur Zeit der Vietnamkriegs-Proteste nach einer verschwundenen weißen Kommilitonin sucht und mit Rassismus und Sexismus konfrontiert wird. Wie elegant Rendon aktuelle Debatten in ihren Krimi einwebt, findet Staude bemerkenswert.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.10.2020

Rezensent Ulrich Noller schätzt an Marcie Rendons Kriminalroman vor allem seine Protagonistin und sein aktivistisches Potenzial. Die Ermittlerin Cash, eine junge Native American, begibt sich hier auf die Suche nach einer verschwundenen weißen Kommilitonin und dabei auf die Spuren "weißer Sklaverei". Wie eigenwillig und äußerst "hartgesotten" die Protagonistin dabei trotz des 70er-Jahre-Kontexts auftrete (erkennbar durch traumatische Zwangsadoptionen, so Noller), dürfte selbst strenge "Krimipuristen" begeistern, meint Noller. Auch wenn der Krimi-Plot etwas simpel sei - das "eigentliche Verbrechen", nämlich die Ausbeutung der Native Americans, werde von Rendon "sehr klug" und vielschichtig abgebildet, lobt der Rezensent.