Manuel Vicent

Die Bildersammlerin

Roman
Cover: Die Bildersammlerin
C. Bertelsmann Verlag, München 2002
ISBN 9783570006191
Gebunden, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold. Die schöne, aber naive Julia, Gattin des neureichen Madrider Immobilienmaklers Luis Bastos, ist an Leukämie erkrankt und hat nur noch wenige Monate zu leben. Doch Luis verheimlicht Julia die Wahrheit und bittet den Kunsthändler Michel Vedrano, der für ihn eine Kunstsammlung aufbaut, um Hilfe. Er soll Julia auf andere Gedanken bringen, indem er sie in die Welt der Bilder einführt und ihr gleichzeitig das Gefühl gibt, dass er sie begehrt. Obwohl Michel mit der Liebe abgeschlossen hat und Leidenschaft nur noch für Bilder empfinden kann, lässt er sich auf das seltsame Angebot ein ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.01.2003

Einwände gegen diesen Roman lässt Rezensent Kersten Knipp einfach nicht gelten. Er ist absolut hingerissen und dem von Vincent so schön erträumten Zauber der Kunst erlegen. Dem Autor sei eine derartig überzeugende Hymne auf die Schönheit des Lebens gelungen, meint der Rezensent, dass einem nicht im Traum einfallen könnte, ihm entrückten Ästhetizismus vorzuwerfen. Dabei spreche einiges dafür, denn sämtliche Protagonisten könnten der Fantasie eines Lifestyle-Journalisten entsprungen sein; sie wechseln zwischen Madrid, Paris und New York hin und her, ihre Geliebten sind so schön wie das Ambiente luxuriös. Und doch, meint Knipp, spielt dies alles keine wirkliche Rolle, denn das Thema des Buches sei die Kunst und das Leben mit und in ihr. Eine der Protagonistinnen, stellt Knipp dar, erkrankt an Leukämie, und nicht die Kunst der Ärzte kann helfen, sondern allein die der Maler. Der Kauf immer neuer Bilder werde zum Wettlauf gegen den Tod und dabei doch auch ein Lauf in den Ruin. Dies alles inszeniere Vincent derart raffiniert, dass man der Sinnlichkeit der Kunst schließlich jegliche betörende und heilende Wirkung zutraut.