Luis de Camoes

Os Lusiades - die Lusiaden

Zweisprachige Ausgabe
Cover: Os Lusiades - die Lusiaden
Elfenbein Verlag, Heidelberg 1999
ISBN 9783932245282
Gebunden, 654 Seiten, 65,45 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Hans Joachim Schaeffer. Bearbeitet und mit Nachwort von Rafael Arnold. Die "Lusiaden" von Luis de Camoes (1524-1580) sind das bedeutendste Werk der portugiesischen Dichtung, ein gigantischer Stoff, der die ganze portugiesische Geschichte und ihre Einordnung in die Geografie der Welt und den Bau des Universums umfasst.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Luis de Camoes (1524-1580) hat die Lusiaden - Lusitanien wurde Portugal nach Lusus, einem Gefährten des Bacchus benannt -, sein vaterländisches Gedicht, das die Heldentaten der Portugiesen beschreibt, auf seinen Fahrten im chinesischen Meer geschrieben. Das Versepos spielt vor allem in Malindi, einer alten Handelsstadt an der ostafrikanischen Küste, südlich von Mombasa. Dort erzählt der Seefahrer Vasco da Gama dem "König" Malindis die Geschichte Portugals. Vor allem erzählt er von dem unerschrockenen Mut seines kleinen Volkes, das die ganze Welt bereist. Der Leser begreift bald, dass Camoes nicht die Entstehung eines Weltreiches beschreibt, sondern dass es ihm darum geht, durch seine Dichtung das Volk zu schaffen, das dieses Reiches würdig wäre. Die Lusiaden sind keine imperialistische Haudrauf-Poesie. Hier wird kein Hohes Lied des Völkerschlachtens angestimmt. Hier schreibt ein Mann, der Gewalt ausgeübt und erfahren hat, wie er sich den Weltenlauf und die Geschichte denkt. Es ist ein realistisches Buch. Die von Max Weber mit solcher Emphase betonte Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik war Camoes nur zu vertraut...
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.07.2000

In einer kenntnisreichen und etwas sehr weitschweifigen Besprechung widmet sich Hanno Zinckgraf mehr dem Leben und der überragenden Bedeutung des Autors für die portugiesische Literatur seit dem 17.Jahrhundert als der hier vorgelegten Neuübersetzung. Zu ihr merkt er immerhin an, dass sie zwar gewiss von den frühen Übersetzungen (Schlegel und Fichte) durch Vergleich profitieren konnte. Dass der Übersetzer Hans Joachim Schaeffer aber vor allem die Distanz von mehreren Jahrhunderten genutzt hat, um eine Frische herzustellen, die sich weniger dem Pathos, d.h. dem Epischen des portugiesischen Nationaldichters verdankt als den lyrischen und dabei dennoch sprachlich präzisen Passagen des Textes. Besonders die "Schilderung der erotischen Freuden" in den Lusiaden, so Zinckgraf, machen Stellenwert und Lesbarkeit der "leichtfüßig-ungekünstelten" Neuübersetzung von Schaeffer deutlich. Diese gelungene Verschiebung vom Epischen zum Lyrischen zeigt auf, dass der Autor, "wo er die Zügel seines epischen Großprojekts ein wenig lockerte (...), seiner lyrischen Berufung am meisten die Treue" hielt, meint der Rezensent.
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