Ludwig Emil Grimm

Lebenserinnerungen des Malerbruders

Cover: Lebenserinnerungen des Malerbruders
Die Andere Bibliothek, Berlin 2015
ISBN 9783847700166
Gebunden, 576 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz. Ludwig Emil Grimm ist der bekannte Unbekannte, der Malerbruder neben den Märchenbrüdern Jacob und Wilhelm. Er ist eine prägende Figur der deutschen Romantik, die wir gerade wiederentdecken. Der zeichnende, malende Autor und der erzählende Maler Ludwig Emil Grimm ist wiederzuentdecken - besser: überhaupt erst zu entdecken. Ludwig Emil Grimm ist der Glücksfall eines gleich doppelten Chronisten - in Wort und Bild. Er hat unser Bildgedächtnis all der herausragenden Gestalten der Goethe-Zeit und der Romantik begründet - Clemens Brentano, Bettine von Arnim, Achim von Arnim, Heinrich Heine und viele andere hat er festgehalten, in Zeichnungen, Stichen, Radierungen und Gemälden. Und daneben hat er sich auch den Menschen seiner Zeit gewidmet, Soldaten, Bettlern und Straßenmusikanten. Er ist der illustrierende Chronist des frühen 19. Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.03.2016

Christian Thomas erlebt Ludwig Emil Grimm, den Bruder, als epochale Doppelbegabung. Das auf Basis von Grimms Erinnerungen von Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz herausgegebene Buch bedeutet Thomas die Fragwürdigkeit anderer, zensierter und gekürzter Ausgaben. Darüber hinaus bietet ihm die um Grimm'sche Zeichnungen, Radierungen und Aquarelle "prachtvoll" bereicherte Neuausgabe Buchkunst erster Güte, Folioformat. Die geschriebenen Erinnerungen anhand der beigegebenen Familienporträts, poetischen Briefe an Katzen und anderen frühen, vom Gestaltungswillen und Humor des künftigen Künstlers geprägten Dokumenten nachzuvollziehen, ist Thomas eine Freude. Weniger groß scheinen ihm die vom Zeichner Albert Schindehütte hinzugefügten Illustrationen, für Thomas eine überflüssige Beigabe. Inwieweit Ludwig Emil Grimm einst die Bildsprache der Märchen geprägt hat, leuchtet dem Rezensenten hingegen nach diesem Lektürefest allemal ein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2015

Rezensent Andreas Platthaus freut sich sehr über die erste verlässliche Ausgabe der Erinnerungen von Ludwig Emil Grimm durch Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz. Bedeutsam erscheint ihm das Buch mit seinen persönlichen und anschaulichen Erinnerungen vor allem als Zeit- und Stimmungsbild der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die vielen beigefügten Zeichnungen Grimms machen den Band für ihn aber auch zu einem "opulenten" Bilderbuch, das den Autor als für die Kunstgeschichte wichtigen "Bildererzähler" ausweist, wie Platthaus meint. Umso enttäuschter zeigt sich der Rezensent über die Gestaltung des Bandes durch den Grimm-Apologeten Albert Schindehütte. Grimm, findet Platthaus wohl, hätte das besser gekonnt.
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