Louise Erdrich

Das Haus des Windes

Roman
Cover: Das Haus des Windes
Aufbau Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783351035792
Gebunden, 384 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gesine Schröder. Im Sommer 1988 wird die Mutter des 14-jährigen Joe Coutts Opfer eines brutalen Verbrechens. Sie schließt sich in ihrem Zimmer ein und verweigert die Aussage. Vater und Sohn wissen nicht, wie sie sie zurück ins Leben holen können. Da sich der Überfall auf der Nahtstelle dreier Territorien ereignet hat, sind drei Behörden mit den Ermittlungen befasst. Selbst Joes Vater sind als Stammesrichter die Hände gebunden. So beschließt Joe, den Gewalttäter selbst zu finden. Mit seinen Freunden Cappy, Angus und Zack unternimmt er teils halsbrecherische, teils urkomische Ermittlungsversuche. Bei seiner aufreizenden Tante und im Kreis katholischer Pfadfinderinnen begegnet er der Liebe und in alten Akten dem Schlüssel des Verbrechens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.05.2014

Hymnisch bespricht Anja Hirsch Louise Erdrichs neuen, von Gesine Schröder "souverän" ins Deutsche übersetzten Roman "Das Haus des Windes". Die Rezensentin folgt hier dem dreizehnjährigen Joe, der schnell erwachsen werden muss, nachdem seine Mutter vergewaltigt wird und sich vor ihm und seinem Vater verschließt. Darüber hinaus liest sie hier die Geschichte eines Jungen, der in einem indianischen Reservat groß wird und sich nicht nur mit den kulturellen Glaubenssätzen auseinandersetzt, sondern vor allem die Gründe für die hohe Anzahl von Vergewaltigungen indigener Frauen erforscht. Hirsch lässt sich immer weiter von den Abgründen dieser Geschichte bannen, nicht zuletzt dank Erdrichs Vermögen, die Sprache des Heranwachsenden gekonnt einzufangen. Ein komplexer Roman, in dem zahlreiche faszinierende Charaktere auftreten, lobt die eingenommene Rezensentin.
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