Lloyd Spencer Davis

Das geheime Liebesleben der Pinguine

Ein vergessener Polarforscher, ein aufregender Fund und eine erstaunliche Erkenntnis
Cover: Das geheime Liebesleben der Pinguine
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2021
ISBN 9783421048523
Gebunden, 384 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem neuseeländischen Englisch von Jürgen Neubauer. Mit zahlreichen Abbildungen. Als der legendäre Polarforscher Robert F. Scott seine letzte Etappe zum Südpol antrat, ließ er sechs Teilnehmer der Expedition an der Basisstation zurück. George Murray Levick war einer von ihnen. Über Monate hinweg in einer Eishöhle überwinternd, gelang es ihm als Erstem, Adeliepinguine zu studieren. Was er sah, war bahnbrechend und schockierend zugleich: So unerhört und unfassbar erschien ihm das Sexualleben der Vögel, dass er seine Beobachtungen später verschlüsselt und nur in einer Auflage von hundert Exemplaren veröffentlichte. Sie gerieten in Vergessenheit - wie Levick selbst auch. Hundert Jahre später stößt der Forscher Lloyd Spencer Davis im Zuge seiner eigenen Wissenschaftsabenteuer auf Levicks Aufzeichnungen. In seinem Buch erzählt er dessen spektakuläre Überlebensgeschichte im ewigen Eis und würdigt Levicks akribische Studie über die Pinguine, deren Liebesleben dem unseren weit ähnlicher ist, als wir je dachten.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.12.2021

Rezensent Günther Wessel findet viel Interessantes in Lloyd Spencer Davis' Buch über das Sexualleben der Pinguine, die Polarexpeditionen von Scott, Amundsen und Shackleton und eigene Überlegungen und Erlebnisse des forschenden Autors. So erfährt er, dass Pinguine promiskuitiv leben, Homosexualität pflegen, aber auch Nekrophilie. Darüber hinaus erläutert ihm der Autor, wie seine viktorianischen Moralvorstellungen den Arzt George Murray Levick daran hinderten, seine Erkenntnisse über das Sexualleben der Pinguine zu publizieren. Alles in allem für Wessel lehrreich, spannend und unterhaltsam, wenngleich in der Fülle und in der Mischung auch mitunter verwirrend. Etwas mehr Ordnung und Beschränkung hätten dem Buch gut getan, glaubt er.