Lauren Wilkinson

American Spy

Thriller
Cover: American Spy
Tropen Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783608504644
Gebunden, 352 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jenny Merling. Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso.Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen.

Im Perlentaucher: Für Babylon arbeiten

Toller Stoff, muss man sagen. An Thomas Sankara zu erinnern, der nach wenigen Jahren an der Macht von seinem politischen Weggefährten Blaise Compaoré ermordet wurde, ist eine fantastische Idee... Trotzdem ist "American Spy" keine echte Freude. Die interessante Politgeschichte steht in Kontrast zu den literarischen Mitteln, mit denen Wilkinson auf Effekte zielt. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.08.2020

In diesem Roman geht es um eine schwarze Frau, die in den achtziger Jahren als Spionin für die CIA tätig war, erzählt Rezensentin Sonja Hartl. Je mehr die Kritikerin über den Werdegang und das Umfeld der Protagonistin erfahren hat, desto klarer wurde ihr, dass es vor allem für schwarze Amerikaner keine einfache Moral gibt: Dass sie ihre Identitäten flexibel anpassen, erscheint als unausweichlich, so Hartl. Das spannende Buch bringt frischen Wind in das traditionell männlich-weiße Genre des Spionageromans, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.08.2020

Fritz Göttler liest den ersten Roman der Essayistin Lauren Wilkinson mit Interesse. Die Geschichte über Entfremdung und Identität in den USA, in der die Autorin laut Göttler Historisches, Burkina Fasos Präsident Sankara, die CIA und eine junge schwarze US-Polizistin zusammenbringt, scheint ihm von schmerzlicher Intensität zu sein. Barack Obamas Lektüreempfehlung von 2019 möchte sich Göttler gerne anschließen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.08.2020

Rezensentin Katrin Doerksen bleibt zurückhaltend, aber wohlwollend in ihrem Urteil über Lauren Wilkinsons Debütroman "American Spy", der mit einer ziemlichen Bugwelle auf dem deutschen Markt erscheint. Wilkinson hat viel zu sagen, das steht für Doerksen fest, die in der Geschichte viel Double Consciousness entdeckt: Eine schwarze FBI-Agentin, die "viel zu gut" für ihren Job ist, wird von der CIA-Kollegen auf den revolutionären Präsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara, angesetzt. Sie lässt sich darauf ein, obwohl sie eigentlich mit seinen politischen Zielen sympathisiert. Wilkinson belädt ihre Protagonistin mit schwerem Gepäck, lässt Doerksen durchblicken, aber hin und wieder darf sie auch einfach auf der Flucht vor Regierungsschergen auf dem Motorrad durch Ouagadougou jagen.
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