Laksmi Pamuntjak

Herbstkind

Roman
Cover: Herbstkind
Ullstein Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783550081651
Gebunden, 496 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Corinna Rodewald. Alles, was in ihrem Leben gut ist, kam für Siri immer im Herbst - beruflicher Erfolg als Künstlerin, der Beginn einer neuen Liebe -, doch auf einmal hält der Herbst etwas anderes für sie bereit. Sie erfährt von ihrer Mutter Amba, dass der Mann, den sie für ihren Vater gehalten hat, nicht ihr leiblicher Vater ist. Diese Nachricht erreicht sie kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag und gerade als es ihr schien, als sei sie angekommen in ihrem Leben als Wanderin zwischen den Welten mit Wurzeln in Indonesien. Um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, zieht sie nach Berlin, eine Stadt so vernarbt und widersprüchlich wie sie selbst, und eine Stadt, mit der ihre beiden Väter viel verband.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.12.2018

Rezensentin Katharina Borchardt überzeugt der neue Roman von Laksmi Pamuntjak nicht. Die aus Indonesien stammende Autorin überfrachtet ihren Text mit aktuellen politischen Themen und mit Berlin-Atmosphäre aus dem Künstler-Milieu, findet die Rezensentin. Um solche Exkurse zu tragen, fehlt der Autorin laut Borchardt aber innere Stabilität. Das für Borchardt eigentlich spannende Thema der Adoptionsgeschichte der weiblichen Hauptfigur kommt darüber zu kurz.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.11.2018

Katharina Borchardt hat sich mit der indonesischen Schriftstellerin Laksmi Pamuntjak in Berlin getroffen, um mit ihr über ihren neuen Roman "Herbstkind" zu sprechen - zumindest zu Beginn sei der nämlich auch ein Berlinroman, so die Rezensentin: Die Hauptfigur Siri ist eine bildende Künstlerin, die von ihrer Geburtsstadt Jakarta nach Berlin und dann weiter nach London und Madrid jettet, erzählt Borchardt. Damit sei Kunst eines der großen Themen des Buches, aber eigentlich gehe es hauptsächlich um Adoption, schreibt die Rezensentin. Beides verknüpft Pamuntjak kunstvoll, wie Borschardt findet: Weil Siris Plastiken den Islamisten in Jakarta als sittenfeindlich erscheinen, üben sie Druck auf ihre dort verbliebene Adoptivtochter aus. Laut Borchardt kann die Autorin so vor Augen führen, wie offizielle Narrative die Wahrheit verschleiern.