Kurt Vonnegut

Mann ohne Land

Cover: Mann ohne Land
Pendo Verlag, Starnberg 2006
ISBN 9783866120778
Gebunden, 170 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Nach vielen Jahren legt Kurt Vonnegut, der Doyen der amerikanischen Literatur, ein Buch über sein Land und zugleich einen Blick auf das Leben vor, der Autobiografisches und politische Analyse verbindet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.04.2006

Rezensent Hans-Peter Kunisch feiert den Autor als eine Art literarisches Wunder, denn er werde sowohl von Akademikern als auch vom so genannten Mann auf der Straße gelesen. Wie gelingt das? Einfach mit guten Sätzen, meint der Rezensent, wie zum Beispiel den drei Zeilen, in denen der Heiratsschwindler Wait als "klar konturierte und zugleich geheimnisvolle" Figur vorgestellt werde. Vonneguts Stil sei sowohl humorvoll und verständlich als auch mit den nötigen Kanten versehen, um ein intellektuelleres Publikum anzusprechen. Worum es im vorliegenden "poetisch-essayistischen Erinnerungsbuch" genauer geht, verrät der Rezensent nicht, wohl aber, auf welche Weise der bekennende Sozialist in "Bush-Country" seine Leser "bei der Hand" zu nehmen versteht, und ihnen einen Vortrag über Marx und die Sklaverei hält. In allen Stillagen und Genres, von "Schnulze bis Kafka", treffe der Autor stets den richtigen Ton, und das, so der Rezensent, mache das Phänomen Vonnegut eben aus.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.04.2006

Ein "weises, witziges Abschiedsbuch" hat Georg Diez gelesen, verfasst vom 83-jährigen Kurt Vonnegut, der eigentlich gar kein Buch mehr schreiben wollte. Aber der Verleger hat diverse Fundstücke so "gekonnt" zusammengefügt, dass daraus letzten Endes sogar ein Roman geworden ist, wie Diez erfreut notiert. Was dem Rezensenten an diesem "schrulligen Cousin" von Samuel Beckett so imponiert, ist der "verzweifelte Witz", mit dem dieser die Bush-Regierung und seine Zeit überhaupt kommentiert. "Extrem gut gelaunte Zivilisationskritik" hat Diez hier vorgefunden, der diese Art von "Literatur als Leichtigkeitsübung" auch für die einzig mögliche Art der Zivilisationskritik hält. Die "wunderbare" Übersetzung durch Harry Rowohlt tut ein Übriges, um diese Besprechung zu einer konsequenten Eloge werden zu lassen.