Klester Cavalcanti

Der Pistoleiro

Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders
Cover: Der Pistoleiro
Transit Buchverlag, Berlin 2013
ISBN 9783887472849
Gebunden, 168 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Wanda Jakob und Michael Kegler. Von seinem Onkel überumpelt gerät Júlio Santana, der als Sohn einer armen Familie im Nordosten Brasiliens keine Chance auf einen anständig bezahlten Beruf hat, mit 17 Jahren auf die von ihm anfangs nur widerwillig eingeschlagene, Jahrzehnte dauernde Laufbahn eines Auftragsmörders. Klester Cavalcanti hat diese Biografie aufgeschrieben. In Júlio Santana, der ohne Hass, aber auch ohne Mitleid seinem Geschäft nachgeht und im Lauf seiner Karriere fast 500 Menschen umbringt, begegnen wir einem Familienvater, einem Hinterwäldler mit schlich tem und doch nachdenklichem Gemüt, der seinen Beruf akribisch und ehrgeizig praktiziert. Seine Tätigkeit rückt ihn dabei immer wieder in die Nähe brasilianischer Politik; so ist er an der Verfolgung von Gewerkschaftern beteiligt und wird zum Mörder der ersten Guerilleros in den siebziger Jahren.

Im Perlentaucher: 10 Ave Maria, 20 Vaterunser

Santana mordet Schlag auf Schlag. Für Politiker tötet er Rivalen, für Großgrundbesitzer aufsässige Landarbeiter und für Minenbesitzer Goldschürfer, die sich einen Krümel in die eigene Tasche gesteckt haben. Er tötet Gewerkschafter, säumige Schuldner und untreue Ehefrauen. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.08.2013

Kaum zu fassen ist die "Monstrosität dieser Biografie" des brasilianischen Auftragsmörders Júlio Santana, die der Journalist Klester Cavalcanti auf Grundlage von im Zeitraum von sieben Jahren geführten Gesprächen aufgeschrieben hat, meint Rezensentin Eva-Christina Meier. Trotz 492 Morden läuft der Mann frei in Brasilien herum, empört sich die Rezensentin gemeinsam mit dem Autor, dessen Buch zwar wie ein Roman abgefasst, aber keineswegs fiktionalen Charakters sei. Zwar ist sich Meier nicht ganz sicher, ob man der Wahrheit mit einer solchen Literarisierung wirklich einen guten Dienst erweist, doch ist sie in jedem Fall gefesselt von der Lektüre, die viel von Brasiliens Geschichte aufschließt. Dies liegt vor allem auch daran, dass die vorliegende Übersetzung mit erhellenden Kommentaren zur brasilianischen Geschichte versehen ist.