Jules Barbey d'Aurevilly

Die alte Mätresse

Roman
Cover: Die alte Mätresse
Matthes und Seitz, Berlin 2008
ISBN 9783882217032
Gebunden, 510 Seiten, 29,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Caroline Vollmann. Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Carolin Fischer. Paris, 1835: Mondäne Salons, kluge Frauen und elegante Dandys, vertieft in Gespräche voller Esprit und Zynismus. Im Mittelpunkt die skandalumwitterte Mätresse Vellini, eine Meisterin der Verführung. Liebe ist für sie ein leichtes Spiel und keiner beherrscht es so gut wie sie. Die Marquise de Flers ist im Begriff, ihre Enkelin, die Blüte der französischen Aristokratie, an Ryno de Marigny zu verheiraten. Hinter der Fassade des verliebten Schönlings verbirgt sich aber ein Mann voller Laster, der einer skandalumwitterten Kurtisane leidenschaftlich verfallen ist. Die Marquise aber glaubt an die Liebe ihrer Enkelin und unterstützt die Heirat. Allerdings hat sie die Rechnung ohne die Mätresse Vellini gemacht. Barbey dAurevillys erster großer Roman "Die alte Mätresse", erschien zuerst 1851 und gehört in eine Reihe mit literarischen Meisterwerken wie "Gefährliche Liebschaften" oder "Nana". Er wurde mehrmals verfilmt, zuletzt 2007 von der französischen Regisseurin Catherine Breillat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2009

Die Wiederentdeckung dieses Romans, auch des Autors Jules Barbey d?Aurevilly lohnt, versichert der Rezensent Joseph Hanimann. Dieser war - mit Lust und ohne Scheu - ein Reaktionär, ein echter Vertreter der französischen Restauration. Darum gleich zu Beginn der Blick zurück auf die Zeiten des ancien regime, im Verweis zum Beispiel auf die "Gefährlichen Liebschaften" des Choderlos de Laclos. Um gefährliche Liebschaften, versteht sich, geht es hier auch. Um die eines jungen Manns zu einer alten Mätresse, die auch nach dem Ende der Leidenschaft im Leben des jungen Manns weiterrumort. Vier Kapitel lang wird erzählt, wie das am Anfang war. Ansonsten wird geistreich diskutiert und aphoristisch geredet. Das ergibt - auch wenn der Erzähler für Hanimanns Geschmack etwas zu verquatscht ist - einen "Lesegenuss". Vor allem die "Figurenporträts" haben es dem Rezensenten, der das Buch nachdrücklich zur Lektüre und Wiederentdeckung empfiehlt, sehr angetan.
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