Jörg Probst

Adolf von Menzel

Die Skizzenbücher
Cover: Adolf von Menzel
Gebr. Mann Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783786123903
Broschiert, 204 Seiten, 34,50 EUR

Klappentext

Mit 83 Abbildungen. Zum 100. Todestag Adolph von Menzels am 9. Februar 2005 liegt nun erstmals eine einführende Überblicksdarstellung zur Bildwelt in Menzels Skizzenbüchern vor. Dabei entsteht auch ein besonderes Porträt des "Alles-Zeichners", denn seine Skizzenbücher waren ihm täglicher Begleiter. Beim Ankauf seines Nachlasses gelangten über 4000 Blätter eher als Geschenk und Zugabe in den Besitz der Berliner Nationalgalerie. Der Autor sichtete und erfasste erstmals die Bestände und stellt, unter bewusster Ausklammerung des für die Menzelforschung so dominanten Kriteriums "Realismus", eher ungewohntes Bildmaterial hieraus in den Kontext von Wissenschaftsgeschichte.
Interdisziplinäre Parallelen rücken Menzels oft krankhaft genannten Zeichenfleiß in ein neues Licht. Die Skizzenbücher werden so zur black box einer Geschichte des Sehens. Weil Menzels Leben Anfang und Ende einer Epoche umfasst und der Künstler mit dem Bleistift in der Hand immer und immer wieder sein Sehen kontrollierte, sind seine Skizzenbücher repräsentativ für den Wandel der Wahrnehmungsweise und das wechselhafte Verhältnis von Sehen und Wissen im 19. Jahrhundert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.08.2005

Die Skizzenbücher Adolf von Menzels wurden bisher eher stiefmütterlich behandelt, obwohl sie einen wahren Bilderschatz enthalten. Um so erfreuter zeigt sich Rezensent Andreas Strobl über Jörg Probsts Studie, die sich der überaus umfangreichen Skizzenbüchern annimmt. Als erstem gelinge es Probst, eine Schneise durch diesen Bilderwald zu schlagen. So analysiere er charakteristische Motivgruppen quer durch alle Schaffensperioden. Der Gefahr, nur den Menzel zu entdecken, den man schon kenne, entgehe Probst weitgehend, indem er "spannende Blätter und Blattfolgen" wähle, die den Künstler beim Studieren einer Fliege an einem Glas, beim Beobachten des Treibens auf einem Platz oder dem Studium einer unscheinbaren Ecke etwa im Dresdner Zwinger zeigen. Was Strobl vermisst, ist ein Vergleich von Menzels Skizzenbüchern mit denen anderer Künstler. Einschränkend merkt er an, dass diese Studie "naturgemäß" nur einen ersten Einblick in Menzels Werk geben kann. "Sie weckt aber damit um so mehr die Neugier", schließt er, "Menzels Skizzenbücher einmal vollständig ansehen zu können".
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