Joachim Radkau

Theodor Heuss

Cover: Theodor Heuss
Carl Hanser Verlag, München 2013
ISBN 9783446243552
Gebunden, 640 Seiten, 27,90 EUR

Klappentext

In seiner großen Biographie präsentiert Joachim Radkau Heuss als facettenreiche Persönlichkeit: Schöngeist und Spötter, Politiker und Ökonom. Theodor Heuss verkörpert die Modernisierung Deutschlands von der Kaiserzeit bis in die frühen Jahre der Bundesrepublik. Nun ist er als zentrale Figur der deutschen Geschichte zu entdecken und zugleich öffnet sich ein neuer Blick auf die frühen Jahre der Bundesrepublik.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.12.2013

Hellauf begeistert zeigt sich Jens Bisky von Joachim Radkaus Biografie über Theodor Heuss. Sympathisch zugeneigt, aber nicht verherrlichend nähere sich der Autor seinem Gegenstand und nimmt ihn gegen die ideologische Kritik der Siebziger einerseits und den "Kitsch des Papa-Heuss-Geredes" andererseits in Schutz, lobt der Rezensent. So erscheint ihm der erste Präsident der Bundesrepublik als spannende, vielschichtige Figur, hinter dessen vermeintlicher Harmosigkeit und Behaglichkeit Radkau mit einer "Fülle kluger Überlegungen" durchaus ein scharfes Profil zum Vorschein bringe.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.10.2013

Rezensent Stephan Schlak gefällt der Ton, in dem Joachim Radkaus Heuss-Biografie abgefasst ist: er vermeidet präsidialen Pomp und Gefälligkeit genauso wie ungerechte Urteile aus der besserwissenden Gegenwart. Der tragende Zugriff ist der einer radikalen Historizität, erklärt der Rezensent. Und mit der lässt sich Heuss' mangelnder politischer und journalistischer Erfolg in den Zwanzigerjahren ebenso verstehen wie der scheinbar plötzliche Aufstieg in das oberste Staatsamt nach 1945, berichtet Schlak. Während ihm in der kämpferischen Zwischenkriegszeit sein Wankelmut und sein sonniges Gemüt noch zum Nachteil gereichten, waren es genau diese Eigenschaften, die in der Bundesrepublik zu seinem Ruf als überparteilicher, weitestgehend ideologiefreier Weiser beitrugen, der in einer verkrampften und nervösen Politiklandschaft dem Bürgertum wieder ein sorgenloseres Selbstbewusstsein einhauchen konnte, führt Schlak aus, den die Abschnitte über Heuss' regelmäßigen Umgang mit intellektuellen Größen wie Naumann, Weber und Hesse dann doch ein wenig nostalgisch stimmen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.09.2013

Höchst erfrischend findet Rainer Blasius die Heuss-Biografie von Joachim Radkau. Wieso genau, bleibt weitgehend Geheimnis. Blasius erwähnt, dass der Biograf Korrespondenzen auswerten konnte, um die Liebesgeschichte zwischen Heuss und Toni Stolper nachzuerzählen. Ferner gefallen Blasius die Verquickung zwischen Politik- und Geistesgeschichte im Band, die Strukturierung durch Leitmotive und die Bereicherung der Kapitel mit Zeittafeln. Heuss' Weg von Brackenheim nach Bonn, seine Profilierung als Bundespräsident, das Verhältnis zu Adenauer und sein Projekt "Entkrampfung", das die Verbrechen der Nazis ausblenden wollte und einen unbeschwerten Neuanfang propagierte, findet Blasius umfangreich dargestellt.
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