Jessica Lind

Mama

Cover: Mama
Kremayr und Scheriau Verlag, Wien 2021
ISBN 9783218012805
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität? Zwischen tiefer Verunsicherung und inniger Mutterliebe beginnt ein Ringen um Selbstbehauptung und Unabhängigkeit - denn der Wald scheint seine Gäste ungern wieder freizugeben.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.12.2021

Rezensentin Sonja Hartl bekommt mit Jessica Linds Debütroman allerhand geboten. Was wie die Geschichte einer Wunschschwangerschaft beginnt, entwickelt sich laut Hartl unversehens zu einer mit Schauer- und Horrormotiven arbeitenden im Wald spielenden Geschichte um Bedrohung, Magie, Ahnungen. Den Themen Schwanger- und Mutterschaft gewinnt die Autorin so neues Terrain hinzu, findet Hartl. Für sie ein vielschichtiger Text, dessen sanfte Erzählstimme trügerisch ist. Dahinter zeigen sich Ambivalenzen, originelle Sichtweisen, Zeit- und Ortssprünge, meint sie.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 28.08.2021

Rezensentin Marlen Hobrack fürchtet sich gerne mit Jessica Linds Roman, der als Beziehungsgeschichte anfängt, sich aber schnell zum "Wirklichkeitsmärchen" entwickelt: Amira und Josef machen Urlaub in einer einsamen Waldhütte, als Amira schwanger wird und sich rätselhafte Dinge ereignen. Wie Lind wirklichkeitsnahe Elemente wie Überlegungen zur Elternzeit oder Zweifel am Kinderwunsch mit fantastischen Zügen wie einer Zeitschleife und mit romantischen Motiven verbindet, zieht die Rezensentin in den Bann und erinnert sie formal sowohl an das Volks- als auch an das Kunstmärchen des 19. Jahrhunderts. Eine düstere Lektüre, die durch ihr "originelles literarisches Spiel" erfreut, in ihren Realitätsbezügen aber auch erschüttert, schließt Hobrack.

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