Margaret Drabble

Mühlstein

Roman
Cover: Mühlstein
Dörlemann Verlag, Zürich 2024
ISBN 9783038201366
Gebunden, 280 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Irmela Erckenbrecht mit einem Nachwort von Verena Roßbacher. Rosamunde macht sich nicht viel aus der Liebe. Die wohl einzige Jungfrau im London der Swinging Sixties hätte zwar mehr als genug Gelegenheiten für heiße Affären, sitzt aber lieber über den Büchern. Und ausgerechnet sie wird nach einem mäßigen One-Night-Stand schwanger. Im ersten Schreck versucht sie die Angelegenheit mit Gin und einem heißen Bad zu beenden. Doch alles geht schief, und der Abend endet in einem großen Besäufnis. Rosamunde schafft es nicht, sich gegen das Kind zu entscheiden. Na gut, dann zieht sie es eben allein auf. Auch wenn das Leben als ledige Mutter wohl nicht einfach werden wird. Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie für möglich gehalten, sich so rückhaltlos in ihre kleine Tochter zu verlieben. Als diese lebensbedrohlich erkrankt, lernt die eher hasenfüßige Rosamunde sich von einer komplett anderen Seite kennen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 09.04.2024

Margaret Drabbles Buch ist eine tolle Wiederentdeckung, findet Rezensentin Bettina Baltschev. Und zwar, weil dieses Buch über Mutterschaft, das ursprünglich 1965 erschienen ist, damals seiner Zeit voraus war und heute immer noch aktuell ist. Im Zentrum steht Rosamund, eine junge Frau, die, lernen wir, alles andere als ein Party-Girl und insbesondere allem Sexuellen gegenüber abgeneigt ist. Dennoch schläft sie eines Tages mit einem Mann, wird schwanger und geht im Anschluss, wie Baltschev es darstellt, durchaus selbstbewusst ihren Weg. Die Rezensentin zieht Vergleiche unter anderem zu Anita Brookner und freut sich, wie modern hier das Thema Mutterschaft verhandelt wird; irritiert ist sie lediglich davon, dass Rosamund dem Vater des Kindes nichts von der Schwangerschaft erzählt. Das alles ist außerdem frei von Sentiment und geprägt von britischem Humor, rührt aber dennoch an den schweren Fragen, die mit dem Thema verbunden sind, freut sich die Rezensentin.